Einleitung
Aus diesem Psalm können wir keinen direkten Grund ableiten, der zu seiner Dichtung geführt hat. Wir hören die Sprache eines Gläubigen, der Einsicht in das Wesen des Gottlosen hat, was ihn charakterisiert und motiviert. Diese Einsicht treibt ihn zu der Vortrefflichkeit und Größe Gottes als seiner Zuflucht und dem Segen im Überfluss, der bei Ihm genossen wird. Der Psalmist blickt zuerst auf die „Größe“ des Gottlosen und dann auf die Größe Gottes. Hier erkennen wir die Erfahrung des gläubigen Überrestes in der Endzeit, wenn sie es mit „dem Gottlosen“, also dem Antichristen, zu tun haben.
Dass die Gläubigen durch die Erkenntnis der Gottlosen zu Gott hinausgetrieben werden, ist genau das, was Gott will. Hier sehen wir eine Anwendung des von Simson gegebenen Rätsels: „Aus dem Fresser kam Fraß, und aus dem Starken kam Süßigkeit“ (Ri 14,14). Die Drohung des Gottlosen macht uns umso mehr bewusst, von allem was wir in Christus empfangen haben. Infolgedessen kommen „Fraß“ und „Süßigkeit“ aus dem „Fresser“ und „Starken“, d. h. aus dem Gottlosen, zu uns.
Der Psalm kann wie folgt eingeteilt werden:
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Die Merkmale des Gottlosen (Verse 1–4).
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Das Lobgesang über die Bundestreue Gottes und seine Freude (Verse 5–9).
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Das Gebet, um vor dem Gottlosen bewahrt zu werden (Verse 10–12).
Verse 1 | Überschrift
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Dem Vorsänger. Von dem Knecht des HERRN, von David.
Für den Ausdruck „Vorsänger“ siehe die Erklärung zu Psalm 4,1.
Für den Ausdruck „von dem Knecht des HERRN“ siehe die Erklärung zu Psalm 18,1, wo dieser Ausdruck in der Überschrift das erste und einzige andere Mal erscheint.
Für den Ausdruck „Psalm von David“ siehe die Erklärung zu Psalm 3,1.