Behandelter Abschnitt Ps 2,1-12
Auflehnung gegen den König Psalm 2
Jemand hat gesagt, die Psalmen seien voll von Jesus, und das bestätigt der Herr in Lukas 20,42; 24,44. Obiges Wort redet vom Messias, was die Schrift in Apostelgeschichte 4,27; 13,33; Hebräer 1,5; 5,5; Offenbarung 2,27.28; 12,5; 19,15 beweist. Unser Psalm stellt den Herrn als den kommenden König der Könige und als den Richter der Erde dar, wie das noch viele andere lehren, besonders auch Psalm 110. Seine eigentliche Erfüllung wird am Ende dieses Zeitalters erfolgen.
Der König dieses Psalmes. Sein Kommen als König in diese Welt lehren uns auch Lukas 1,33 und Offenbarung 19,16. Drei Titel werden Ihm in diesem Psalm gegeben.
1. Der König den Gott selbst gesalbt hat und auf den heiligen Berg Zion gesetzt hat (V. 6). Er ist nicht nur ein König, sondern der König der Könige.
2. Der Sohn Gottes. Jehova hat zu mir gesprochen: „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt“ (Lies Spr 8,22-31).
3. Der Besitzer der Enden der Erde. Also nicht das Tier wird Besitzer bleiben, sondern der Herr (V. 8; Phil 2,9-11). Alle Regierungsarten wie Monarchien, Republiken und Diktaturen haben versagt, aber Sein Reich wird ewiglich bestehen (Lk 1,32.33). Satan, jetzt noch der Fürst der Welt, wird gerichtet.
Die unfassliche Auflehnung gegen den König. Sie geschah schon, als Jesus auf Erden war (Lk 19,14.27). Das tat Israel (Apg 2,23), zusammen mit Herodes, Pilatus und den Völkern (Apg 4,27). In Seiner Verwerfung waren sich damals wie heute alle Klassen und Rassen einig. Der Gott dieser Welt hat ihre Sinne verblendet (2Kor 4,4). Die totale Verwerfung wird nach der Hinwegnahme der Gemeinde erfolgen (1Thes 4,13-18). Was jetzt noch aufhält, die Gemeinde muss zuvor hinweggetan werden. Dann erst wird das Tier mit seinen verbündeten Königen den Kampf gegen Christus und die Seinen aufnehmen. Nicht das Tier, sondern Christus, der König der Könige, wird den Sieg davon tragen. Ihr Kampf gilt dem König Gottes, der im Begriff ist auf die Erde zu kommen, um sie in Besitz zu nehmen. Das werden die Zeugen der Endzeit laut und mutig verkündigen (Off 7,3; 11,3.7). Satans Kampf ist gegen den kommenden König und gegen den Überrest Israels gerichtet. Das Tier wird alle seine Heere gegen sie nach Harmagedon sammeln, aber unbeschreiblich wird der Ausgang sein (Off 19,19-21).
Der Herr lachet und spottet ihrer. Seine Macht ist zu groß, als dass Sein Reich in Gefahr wäre. Ruhig und in Würde sitzt Er auf Seinem Thron. Für Ihn gibt es keine Überraschungen, wie bei uns, keine Eile, denn alles wird sich nach Seinem ewigen Ratschluss erfüllen.
Wie wird der Herr mit ihnen reden? Donnerartig, die Menschen werden mehr erschrecken als die Hüter am Grab Jesu (Mt 28,5) und unsinnig beten (Off 6,15-17). Nicht nur dann wird die Auflehnung gegen Christus und die Seinen groß sein, sie ist es schon jetzt. Unsere sogenannte Christenheit ist antichristlich gesinnt. Manche Länder wie Russland, China usw., schreiten uneingeschränkt voran; doch überall herrscht die gleiche Auflehnung gegen den Gesalbten Gottes. Alle schreien „wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche".
Eine königliche Erklärung (V. 7‑9). Vom Beschluss, den die Dreieinigkeit bereits vor Grundlegung der Welt her gefasst hat, will ich reden. Was ist dieser? Dass Satan, der Gott dieser Welt, sie nicht dauernd beherrschen werde, sondern Christus der endgültige Sieger sein wird (Off 19).
Die Bekundung „Du bist mein Sohn, heute habe ich Dich gezeuget“ bezieht sich auf Jesu Fleischwerdung (Lk 1,35; Joh 1,14), aber Jesus ist Gottes Sohn in Ewigkeit und in Kraft erwiesen (Röm 1,4). Gott hat Ihn gesetzt über alle Fürstentümer und Gewalten (Eph 1,21; Heb 1,5). Ihn wird Gott als Lohn Seines Opfers am Kreuz zum Herrscher aller Welt setzen (Jes 53,10-12).
Eine letzte Mahnung (V. 10). Sie ist ein Wort zur Besinnung, ein Bußruf. Eine Mahnung wird schon die Entrückung der Gemeinde für die bedeuten, die zurückbleiben. Was ruft Gott den Feinden zu? Seid verständig, überlegt, ehe ihr eure unbedachte Torheit, gegen den kommenden König zu kämpfen, ausführen wollt. Unterwerft euch dem Zepter des Königs der Könige. Lasst euch zurechtweisen, ihr Richter auf Erden! Sie sollen daran denken, dass sie selbst bald vor dem von Gott bestimmten Richter stehen werden (Apg 17,31). Küsset den Sohn. Er ruft zu einer willigen Unterwerfung vor Gerichtsbeginn auf. Es ist der Ruf der Versöhnung. Noch hier sehen wir, dass Gott will, dass allen Menschen geholfen werde, dass keines verloren gehe. Suchet Ihn vor dem großen und schrecklichen Tage ehe ihr schreien werdet: „Ihr Hügel bedecket uns“ (Off 6,15-17). Gott ließ noch stets Gnade verkündigen bevor Er richtete (1Mo 19,22).
Dienet Jehova mit Furcht und Zittern. Sie sollen nicht länger dem Gott dieser Welt dienen, dem Antichristen, sondern dem wahren König aller Könige.
Der herrliche Schluss des Psalmes ist wiederum wie im ersten ein „Glückselig“ (V. 12). Im ersten lasen wir die Worte: „Glückselig der Mann der nicht wandelt im Rat der Gottlosen“ und hier „glückselig alle, die auf Ihn trauen.“
Gehörst du zu den Letzteren?