Behandelter Abschnitt Ps 1,5-6
Eine sehr ernste Wahrheit Psalm 1,5.6
Der Gottlose (Gesetzlose) wird nicht bestehen im Gericht. Sein Ausspruch, mit dem Tode sei alles aus, ist schon hier im Propheten Daniel vom Herrn und den Aposteln mannigfaltig widerlegt worden. Die Toten werden auferstehen. Es ist dem Menschen gesetzt einmal zu sterben, danach aber das Gericht (Heb 9,27). Dass Sterben gewiss ist, bedarf keiner Beweisführung; aber eben so wahr ist das Gericht. David hat zweifellos das Endgericht vor Augen.
Wer ist der Gottlose des Textes? Jedermann der nicht von neuem geboren ist (Joh 3,3). Er kann ein religiöser Mensch, sogar ein Wohltäter sein, Gott opfern wie Kain, gottlos sein wie Herodes, sie alle zählen zu den Gottlosen. Alle, die am alleinsühnenden Blut vorbeigehen. Wir wollen versuchen das Gericht, vor dem die Gottlosen nicht bestehen werden, zur Warnung vor Augen zu führen.
Die Gewissheit des Gerichtes. Gott selbst hat es bestimmt (Apg 17,31). Wann dieser Tag sein wird, wissen wir nicht; in jedem Fall am Ende des ganzen Kosmos. Es wird der große Tag der Vergeltung eines jeden Menschen für sein Tun sein. Saulus zitterte vor dem Herrn, als er ihm erschien, und zwar in seinem Fall nicht als Richter, sondern als DER, der ihn von seinem Irrwege überzeugte. Wie erst wird der schuldbeladene Sünder, der vor dem gerechten Richter stehen muss, der Augen hat wie eine Feuerflamme, erschrecken.
Der Richter wird vielfach beschrieben. Man lese darüber in Daniel 7 und Offenbarung 20. Der Schrecken wird so groß sein, dass die vor Ihm Stehenden versuchen werden zu entfliehen, aber sie werden keine Zufluchtsstätte finden. Auf Erden entflohen sie Ihm, missachteten beides, Seine Liebe und Seine ernsten Warnungen; hier aber heißt es: stehe still. Auf tausend Vergehen wird der Sünder keine einzige Entschuldigung finden. Er, der selbst auf Erden lebte und sie in jeder Weise erfahren musste, ist der geeignete Richter. Er, der so oft den Menschen in Liebe nachging, sie vor diesem Gericht zu bewahren suchte, wird dann die Schuldigen verurteilen müssen. Er wird der einzig gerechte Richter genannt.
Er ist allmächtig. Ihm ist alle Gewalt gegeben über alles Fleisch, Er wird den Sünder anhalten, seine Seele von ihm fordern (Lk 12,20). Dieser Richter ist uneingeschränkt in seiner Macht. Er lässt sich nicht bestechen, wie das oft unter Richtern der Welt geschieht. Er urteilt auch nicht nach Gunst oder Ungunst, sondern nach den Tatbeständen. Er ist allwissend. In Johannes 2,25 lesen wir, dass Er sich nicht erkundigen müsse, wie irdische Richter, sondern, dass er weiß, was im Menschen ist. Er sieht selbst ihre Gedanken (Mt 9,4) und ist der Herzenskündiger. Elisa sah die Sünde Gehasis aus weiter Ferne (2Kön 5,26) und Gott das Gestohlene Achans (Jos 7). Er ist auch allgegenwärtig. Abraham nannte Ihn den Richter der ganzen Erde (1. Mose 18,25). Allenthalben sieht und hört Er, was der Mensch tut, Gutes oder Böses.
Was wird Er richten? Paulus nennt es in Römer 2,16 das Verborgene. Auf Erden kann der Sünder vor Menschen seine Sünde zudecken, aber nicht dereinst. Vor Gott ist jedes Geschöpf sichtbar; alles ist bloß und aufgedeckt vor dem Auge dessen, mit dem wir es zu tun haben (Heb 4,13; Ps 90,8).
Er wird auch jede Zungensünde, alle Verleumdungen, Lästerungen und Unwahrheiten strafen (Mt 12,36).
Er wird auch den Unglauben richten. Vor allem den Unglauben an Seine Person. Schwer werden alle, die den Sohn leugneten und gar andere dazu verführten, dem Gericht verfallen (Joh 3,18). Wer nicht an den Sohn glauben will, macht den Heiligen zum Lügner. Der Unglaube ist die Sünde aller Sünden; aus ihr fließt alle Gottlosigkeit, weil damit alle Gottesfurcht fehlt.
Die Gerichteten. Wer sind sie? In Offenbarung 20,12 werden die Großen und die Kleinen genannt. Hier können sich große Sünder oft durch Geld befreien, aber dort sitzt der gerechte Richter auf dem Richterstuhl, respektive dem weißen Thron, und jeder wird empfangen nach dem, was er getan hat (Röm 2,5).
Bücher werden aufgetan. Vergessen wir nicht, dass geschrieben steht, „alle Tage sind in Deinem Buch eingetragen.“ Da sollte heute der einzelne beim darüber Nachdenken erschrecken, zu Jesus kommen, seine Sünde bekennen, und die Vergebung durch Sein Blut erlangen. Gott vergisst nicht das Gute (Heb 6,10); aber auch nicht die Sünde. Sie ist eingetragen. Schon der Anblick der Bücher wird viele zum Zittern bringen (Off 20,12).
Noch ein Buch wird aufgetan. Es ist das Buch des Lebens. Manche mögen denken, dass sie viel Gutes getan haben, das sollte sie retten; aber die Schrift sagt das Gegenteil (Eph 2,8.9). Alle, deren Name nicht im Buch des Lebens steht, gehen in den Feuersee (Off 20,15).
Gibt es denn keinen Ausweg? Doch, die Schrift sagt: „Heute. so ihr Seine Stimme höret.“ Gott gebietet allen Menschen und an allen Orten Buße zu tun, an den Sohn Gottes zu glauben, und wer das tut, wird nicht gerichtet (Joh 3,36). Wer den Sohn aufnimmt, an Ihn als seinen Heiland glaubt, ist ein Gotteskind.
Wer Jesum am Kreuze im Glauben erblickt, wird heil zu derselbigen Stund!
Wer Jesum am Kreuze im Glauben erblickt wird heil zu derselbigen Stund
Drum blick nur auf Ihn den der Vater geschickt der einst auch für dich ward verwund't
Sieh, sieh, Sünder sieh!
Wer Jesum am Kreuz im Glauben erblickt wird heil zu derselbigen Stund.