Behandelter Abschnitt 5Mo 32,19-25
Verse 19–25 | Das Urteil wird angekündigt
19 Und der HERR sah es und verwarf [sie] vor Kummer über seine Söhne und seine Töchter. 20 Und er sprach: Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen, will sehen, was ihr Ende sein wird; denn ein Geschlecht voll Verkehrtheit sind sie, Kinder, in denen keine Treue ist. 21 Sie haben mich zur Eifersucht gereizt durch Nicht-Götter, haben mich erbittert durch ihre Nichtigkeiten; so will auch ich sie zur Eifersucht reizen durch ein Nicht-Volk, durch eine törichte Nation will ich sie erbittern. 22 Denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn und wird brennen bis in den untersten Scheol, und es wird die Erde und ihren Ertrag verzehren und die Grundfesten der Berge entzünden. 23 Ich werde Unglück über sie häufen, meine Pfeile gegen sie verbrauchen. 24 Vergehen sie vor Hunger und sind sie aufgezehrt von Fieberglut und giftiger Pest, so werde ich den Zahn wilder Tiere gegen sie senden, samt dem Gift der im Staub Schleichenden. 25 Draußen wird das Schwert rauben und in den Gemächern der Schrecken: den Jüngling wie die Jungfrau, den Säugling mit dem greisen Mann.
Wenn Gottes Volk Gott vergisst, muss Er sie verwerfen. Darum geht es in diesen Versen. Er ist gegenüber sich selbst treu und muss sie deshalb richten. Er sagt solche harten Worte gerade deshalb, weil sie seine geliebten Kinder sind. Er verwirft sein Volk, weil es Ihn zuerst verworfen hat.
In Vers 5 hat er bestritten, dass es seine geliebten Kinder sind. Dort sieht der HERR sie an als unverbesserlich und unerreichbar. Hier wird gesprochen über „seine Söhne und seine Töchter“ (Vers 19), nicht als eine Anerkennung seinerseits, dass sie es seien, sondern weil sie vorgeben, es zu sein. Doch Er kann sie als solche nicht anerkennen. Er verbirgt sein Angesicht vor ihnen, das heißt, Er sieht nicht mit Wohlwollen auf sie herab. Er blickt mit Zorn auf sie nieder und wird zuschauen, wie es mit ihnen weitergeht.
Als Er die Verbindung mit seinem Volk einging, hatte Er sie Kinder genannt, die nicht treulos sein werden (Jes 63,8). Das ist leider nicht so geblieben. Sie haben sich zu den Götzen gewandt, was Gott zur Rivalität und Eifersucht gereizt hat. Gottes Antwort darauf ist, dass Er sein Volk auch zur Eifersucht reizen wird. Gott benutzt die umliegenden Völker, um sie zu züchtigen und zurückzubringen, aber auch, damit sie eifersüchtig werden. Darum lässt Gott das Heil ausgehen zu den Völkern. Nicht das Gericht durch die Völker, sondern die Gnade für die Völker soll bezwecken, sie zur Einsicht zu bringen (Röm 10,19).
Mose verkündet außerdem, wie verzehrendes Feuer als Symbol des Gerichtes Gottes sein Verderben bringendes Werk tun wird. Es wird den Ertrag des Landes, durch den sie fett und dick geworden waren, aufzehren. Naturkatastrophen werden ihr verwüstendes Werk tun. Mit seinen Pfeilen wird Er sie einholen und die treffen, die zu entkommen glauben. Hunger, Fieber und Krankheit werden ihre Opfer fordern. Auch die wilden Tiere haben ihren Anteil an der Ausführung des Zornes Gottes. Es wird kein einziger Flecken vorhanden sein, der Sicherheit bietet und niemand wird Mitleid haben.