Einleitung
Der Sinn aller Vorschriften, die hier und auch im vorherigen Kapitel gegeben wurden, ist sehr lehrreich. Gott lässt sich herab, von allen Dingen Kenntnis zu nehmen. Zugleich lehrt er seinem Volk Feingefühl, Anstand, Achtung vor anderen und feines Benehmen. Es sind Gefühle, die Grausamkeit abwehren und die Härte aus den Herzen vertreiben.
Vers 1 | Widernatürliche Gemeinschaft
Ein Mann soll nicht die Frau seines Vaters nehmen und soll die Decke seines Vaters nicht aufdecken.
Dieser Fall von Gemeinschaft widerspricht den natürlichen Gefühlen.
Hier ist nicht allein die Sprache von außerehelichem Geschlechtsverkehr,
sondern auch von einer Geschlechtsgemeinschaft wider die Natur. Es fehlt
nicht nur an Respekt vor Gottes Einsetzungen in Bezug auf die Ehe,
sondern es fehlt auch an Ehrfurcht gegenüber den Eltern (
Dieser Fall trat auch in der Gemeinde von Korinth auf (1Kor 5,1). Es muss uns nicht erstaunen, dass allerlei Formen von Hurerei auch heutzutage in zahlreichen Kirchen und Gemeinden vorkommen. Was uns wohl erstaunen muss, ist, dass derartige sexuelle Sünden nicht mehr als Sünde bezeichnet werden. Die Gemeinde ist eine Freistätte für die Sünde geworden, anstatt dass sie ein Platz ist, an dem Zucht über die Sünde ausgeübt wird. In Korinth hat man in jedem Fall den Anweisungen, die Paulus diesbezüglich gegeben hat, Gehör geschenkt (2Kor 7,10-12).