Behandelter Abschnitt Joh 9,18-23
Verse 18-23 Die Eltern des Mannes werden verhört
18 Die Juden nun glaubten nicht von ihm, dass er blind gewesen und sehend geworden war, bis sie die Eltern dessen riefen, der sehend geworden war. 19 Und sie fragten sie und sprachen: Ist dieser euer Sohn, von dem ihr sagt, dass er blind geboren wurde? Wie sieht er denn jetzt? 20 Seine Eltern antworteten nun und sprachen: Wir wissen, dass dieser unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde; 21 wie er aber jetzt sieht, wissen wir nicht, oder wer seine Augen aufgetan hat, wissen wir nicht. Fragt ihn! Er ist mündig, er wird über sich selbst reden. 22 Dies sagten seine Eltern, weil sie die Juden fürchteten; denn die Juden waren schon übereingekommen, dass, wenn jemand ihn als Christus bekennen würde, er aus der Synagoge ausgeschlossen werden sollte. 23 Deswegen sagten seine Eltern: Er ist mündig, fragt ihn.
Die Juden suchen nach Auswegen, um das Wunder, das nicht zu leugnen ist, doch zu entkräften. Sie glauben nicht, dass der Mann blind war. Es muss alles auf Einbildung beruhen. So rufen sie die Eltern des Mannes herbei, um sie zu befragen. Die Juden wollen von den Eltern wissen, ob er denn nun wirklich ihr Sohn ist, von dem sie sagen, dass er blind geboren wurde. Wenn das so ist, dann sollen sie bitte mal erklären, wieso er jetzt sehen kann.
Die Eltern des Mannes bestätigen, dass er wirklich ihr Sohn ist und auch, dass er blind geboren wurde. Alle Zweifel über die Person des Blindgeborenen sind ausgeräumt. Sie können jedoch nichts darüber sagen, wie er sehend geworden ist. Auch können sie nichts darüber sagen, wer das getan hat. Wenn die Juden das wissen wollen, müssen sie ihren Sohn schon selbst fragen. Er ist kein Kind mehr, sondern ein erwachsener Mann. Sie sind nicht mehr für ihn verantwortlich, um Fragen über ihn beantworten zu müssen. Er ist selbständig und kann genau berichten, was mit ihm geschehen ist.
Natürlich haben seine Eltern auch gehört, wie ihr Sohn sehend geworden ist und wer das getan hat. Sie schließen sich jedoch dem Zeugnis ihres Sohnes nicht an, weil sie Angst vor den Juden haben. Sie haben gehört, was die Juden mit jemandem tun werden, der Ihn als Christus bekennt. Dieses Schicksal wollen sie nicht erleiden. Was ihr Sohn bekennt, muss er selbst wissen, doch sie wollen nicht aus der Synagoge hinausgeworfen werden. Sie wollen weiter zu einem religiösen System gehören, das sie schützt und ihnen Sicherheit bietet, auch wenn dort die Angst regiert.
Sie empfinden wohl, dass der Mensch, der ihren Sohn geheilt hat, mehr als ein Mensch ist, so wie auch die Juden das empfinden, aber nicht anerkennen wollen. Deshalb nehmen sie Zuflucht zu einer Ausrede. Sie schieben die Verantwortung zu einem Zeugnis über den Herrn Jesus von sich weg auf ihren Sohn. Wenn die Juden es wissen wollen, mögen sie doch ihren Sohn fragen, der ist Manns genug, für sich selbst zu sprechen. Er entscheidet für sich, und das ist nicht ihre Entscheidung.