Behandelter Abschnitt Lk 9,1-6
Verse 1-6 Die Aussendung der Zwölf
1 Als er aber die Zwölf zusammengerufen hatte, gab er ihnen Kraft und Gewalt über alle Dämonen und zum Heilen von Krankheiten; 2 und er sandte sie aus, das Reich Gottes zu predigen und die Kranken zu heilen. 3 Und er sprach zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, weder Stab noch Tasche, noch Brot, noch Geld, noch soll jemand zwei Unterkleider haben. 4 Und in welches Haus irgend ihr eintretet, dort bleibt, und von dort geht aus. 5 Und so viele euch etwa nicht aufnehmen – geht fort aus jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen zum Zeugnis gegen sie. 6 Sie gingen aber aus und durchzogen nacheinander die Dörfer, indem sie das Evangelium verkündigten und überall heilten.
Der Herr ruft seine zwölf Jünger zu sich. Das geht von Ihm aus. Er gibt auch, was zum Dienst nötig ist, sowohl geistlich als auch materiell. Er stattet sie mit Kraft und Gewalt aus. Kraft bezieht sich auf die Fähigkeit, die Energie, etwas zu tun, Gewalt ist die Autorität oder das Recht, diese Kraft zu gebrauchen. Er gibt ihnen Kraft und Gewalt über alle Dämonen, denn denen werden sie in ihrem Dienst vielfach begegnen. Die Dämonen wollen ihnen nämlich in der Arbeit ihres Dienstes entgegenwirken und auch möglichst verhindern, dass sie ihren Dienst tun. Er gibt ihnen auch Kraft und Gewalt, Kranke zu heilen. So versieht der Herr als der Allmächtige seine Jünger mit allem, was nötig ist, um Menschen die Gnade Gottes zu erweisen.
Nachdem Er sie mit Kraft und Gewalt versehen hat, sendet Er sie mit dem Auftrag aus, das Reich Gottes zu predigen. Darum geht es. Er will Menschen wissen lassen, dass dieses Reich kommt, dass es nahe bevorsteht. Sowie die Kranken durch das Heilen gesund werden, ist die Heiligung ein Zeichen dafür, dass die die zuhören, durch die Verkündigung Segen empfangen.
Anschließend gibt der Herr die notwendigen Anweisungen. Sie brauchen sich, wenn es um ihre eigenen Bedürfnisse geht, um nichts Gedanken zu machen. Das ist unnötiger Ballast, der sie nur daran hindert, ihren Auftrag zu erfüllen. Er will, dass sie sich ganz ihrer Aufgabe widmen können und sich nur darauf zu konzentrieren brauchen.
Alles, wofür Menschen normalerweise sorgen, wenn sie auf Reisen gehen, und was dann auch richtig ist, davon müssen seine Jünger absehen. Der Herr stellt ihnen die Notwendigkeit ungeteilter Hingabe an ihren Auftrag vor. Sie dürfen darauf rechnen, dass Er für sie sorgen wird. Später werden sie auch erkennen, dass Er für sie gesorgt hat (Lk 22,35).
Sie sollen sich auch nicht darum sorgen, wo sie herbergen werden. Wenn sie in einem Haus gastfreundlich aufgenommen werden, sollen sie dort bleiben. Das Haus soll ihr Ausgangspunkt sein. Von dort sollen sie jeden Morgen in die Stadt gehen, um das Reich Gottes zu predigen, und dorthin können sie abends wieder zurückkehren.
Sie sollen auch damit rechnen, dass es Städte geben wird, wo sie nicht willkommen sind. Dann sollen sie aus der Stadt fortgehen. Den Staub dieser Stadt sollen sie von ihren Füßen abschütteln, der daran kam, als sie ihre Botschaft dorthin brachten. Das ist ein Zeichen, dass sie mit der Stadt, die sie abweist, keine Gemeinschaft haben können. Den Jüngern wird es nicht anders ergehen, als es dem Herrn ergangen ist.
Die Zwölf gehen aus und erfüllen ihren Auftrag, Überall, wohin sie kommen, verkündigen sie das Evangelium und vollbringen nach dem Wort des Herrn Heilungen. So wird das Zeugnis über den Herrn verbreitet, und dadurch hört sogar Herodes von Ihm.