Behandelter Abschnitt Lk 8,51-56
Verse 51-56 Die Tochter des Jairus auferweckt
51 Als er aber in das Haus kam, erlaubte er niemand hineinzugehen, außer Petrus und Johannes und Jakobus und dem Vater des Kindes und der Mutter. 52 Alle aber weinten und beklagten sie. Er aber sprach: Weint nicht, denn sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft. 53 Und sie verlachten ihn, da sie wussten, dass sie gestorben war. 54 Er aber ergriff sie bei der Hand und rief und sprach: Kind, steh auf! 55 Und ihr Geist kehrte zurück, und sofort stand sie auf; und er befahl, ihr zu essen zu geben. 56 Und ihre Eltern gerieten außer sich; er aber gebot ihnen, niemand zu sagen, was geschehen war.
Der Herr kommt in das Haus. Er lässt nur die drei Jünger, die mit Ihm auf dem Berg waren, mit hineingehen, zusammen mit dem Vater und der Mutter des Mädchens. Sie dürfen Zeugen davon sein, wie Er sie zum Leben erweckt. Für die drei Jünger wird es im Blick auf ihren späteren Dienst für den Herrn wieder eine besondere Ermutigung sein. Der Vater und die Mutter dürfen auch dabei sein, denn Er will das Kind sofort wieder ihrer Fürsorge anvertrauen. Sie haben ihre Fürsorge dadurch bewiesen, dass sie seine Hilfe erbaten.
Es sind auch Menschen da, die nur den Tod sehen, aber die stehen vor der Tür. Er sagt ihnen, sie könnten aufhören zu weinen, denn das Mädchen sei nicht gestorben, sondern schlafe. Für Ihn ist der Tod ein Schlaf, aus dem Er jemanden aufwecken kann. Wo Er ist, muss der Tod weichen. In der unmittelbaren Gegenwart des Herrn ist auch noch nie jemand gestorben. Doch diese Menschen, die um das Mädchen weinen und klagen, sind beim Hören seiner Worte wie ausgewechselt und fangen an zu lachen und zu spotten. Sie lachen Ihn aus. So wenig begreifen diese Menschen von der Macht Gottes. Sie haben keinen Blick für die Kraft des Lebens, die in Ihm ist.
Der Herr antwortet ihnen nicht, sondern ergreift sie bei der Hand. Dann ruft Er und spricht: „Kind, steh auf!“ Er ruft, denn sie soll aufwachen. Er spricht, denn seine Worte erwecken sie zum Leben. Das
Mädchen hört die Stimme des Sohnes Gottes, und ihr Geist kehrt in sie zurück und sie wird lebendig (siehe Joh 5,25). So wie der Blutfluss sofort aufhörte (V. 44.47), so ist auch hier sofort Erfolg da. Es ist kein Prozess des Wachwerdens. Sie steht sofort auf.
Aber die Fürsorge des Herrn geht weiter, als ihr Leben zu geben. Er gebietet, ihr zu essen zu geben. Sie hat viel gelitten und muss wieder zu Kräften kommen. Es ist auch wichtig für jeden, der neues Leben bekommt, dass er zu essen bekommt. Das neue Leben muss mit gesunder geistlicher Kost genährt werden. Das ist in erster Linie das Wort Gottes.
Die Eltern, die so in der Sphäre des Gesetzes gelebt und ihr Kind mit dem Gesetz erzogen haben, sind tief beeindruckt von der Gnade des Herrn. Alle ihre guten Absichten waren darauf gerichtet, dass ihr Kind leben sollte, aber sie mussten feststellen, dass das einzige Ergebnis der Tod war. Nun haben sie sich jedoch an jemanden gewandt, der Gnade erweist, und sie haben für ihre Tochter das Leben bekommen.
Gnade ist immer etwas, was bei denen, die in einer gesetzlichen Sphäre leben, bewirkt, dass sie außer sich geraten oder sich entsetzen. In Verbindung mit seinem Dienst will der Herr, dass dieses Wunder geheim bleibt, denn man muss Ihn annehmen aufgrund des Zeugnisses, das Er Herz und Gewissen gibt. Die Auferweckung der Tochter des Jairus ist eine zeitlich begrenzte Sache, wenn auch voller Lebenskraft. Sie ist ein beiläufiges Ereignis. Die Zeit, die von allgemeinem Segen gekennzeichnet sein wird, ist noch nicht da. Darum gebietet der Herr ihnen, niemandem zu sagen, was geschehen ist. Wenn man Ihn nicht annimmt, wenn man es ablehnt, sein Wort anzunehmen, dann ist es nutzlos, seine Kraft allgemein bekanntzumachen.