Behandelter Abschnitt Lk 8,49-50
Verse 49-50 Die Tochter des Jairus gestorben
49 Während er noch redet, kommt einer von dem Synagogenvorsteher und sagt zu ihm: Deine Tochter ist gestorben, bemühe den Lehrer nicht. 50 Als aber Jesus es hörte, antwortete er ihm: Fürchte dich nicht; glaube nur, und sie wird gerettet werden.
Jairus, der als Erster zu dem Herrn kam, empfing nicht als Erster den Segen. Der war für die Frau, die sich unterwegs an den Herrn wandte. So ist es mit Israel, von dem Jairus ein Bild ist, und mit den Gläubigen aus den Völkern, von denen wir in der Frau ein Bild sehen können. Der Herr war unterwegs, um Israel zu heilen, aber sein Volk verwarf Ihn. Das hat den Weg geöffnet, die Völker zu segnen. Das ist die Zeit, in der wir jetzt leben.
Der Herr ist jedoch auch bereit, Israel zu heilen, sogar wenn das Leben völlig daraus verschwunden ist. Nach der Zeit des Segens für die Völker kommt Er zurück, um Israel zum Leben zu erwecken. Das zeigt der Fortgang der Geschichte, wo wir den wirklichen Zustand Israels sehen. Israel ist nicht nur krank, sondern tot. Christus besitzt jedoch Auferstehungsleben in sich selbst.
Freude und Erlösung bekommen wir nur durch den Glauben an seine Person, an die göttliche Kraft in Ihm, an die Gnade, die kommt, um diese Kraft auszuüben. Auch die Juden, die in ihrem Glauben so lange widerspenstig waren und so lange versucht haben, den Namen dessen auszurotten, der sich durch solche Aussagen Gott gleich machte, auch sie werden dennoch ihren verworfenen Messias als ihren Herrn und ihren Gott erkennen, und ihre verdorrten Gebeine werden leben
(Hes 37,1-10). Schließlich wird ganz Israel errettet werden, es wird blühen und knospen und die Fläche des Erdkreises mit Früchten füllen! (Jes 27,6). Diese Verheißung ist in der Auferweckung des kranken und dann gestorbenen Mädchens enthalten. Er, der damals ihrem Vater befahl, sich nicht zu fürchten, sondern zu glauben, wird diese Verheißung, die Er einst gegeben hat, erfüllen.
Die Begebenheit enthält auch vieles, was uns in unserem persönlichen Glaubensleben ermutigt. Der Herr ist auf der Erde, um allen Menschen die Gnade Gottes kundzutun. Von dieser Gnade dürfen auch wir in uns aufnehmen, indem wir die Lektionen aus diesen Begebenheiten auf uns anwenden.
Während der Herr noch redet, kommt jemand vom Synagogenvorsteher und bringt ihm eine Nachricht. Seine Tochter ist gestorben. Auf die Nachricht folgt auch noch gelassen die Äußerung, der Meister brauche also nicht länger belästigt zu werden. Als ob wir Ihm lästig werden, wenn unserer Meinung nach nichts mehr zu retten ist. Wenn nach unserer Beurteilung der Situation nichts mehr zu retten ist, kommt es gerade auf Glauben an. Das antwortet der Herr, als Er den Bericht hört.
Er hatte sich auf den Weg zum Haus des Jairus gemacht, um dessen Tochter zu heilen. Dann kann es nicht so sein, dass durch einen „zufälligen“ Aufenthalt nichts mehr daraus wird. Der Herr kennt den schwachen Glauben und beruhigt Jairus zunächst mit einem „Fürchte dich nicht.“ So kommt Er auch unserem schwachen Glauben entgegen. Was für den schwachen Glauben ein Hindernis zu sein scheint, dass Er Rettung geben kann, wird Er gebrauchen, um desto deutlicher seine Macht der Gnade zu zeigen. Die Macht seiner Gnade zeigt sich am meisten, wenn die Situation am hoffnungslosesten ist. Nach dem „Fürchte dich nicht“ sagt der Herr, dass Jairus tun soll, was übrigbleibt, wenn die Situation völlig hoffnungslos ist. „Glaube nur.“ Damit sagt Er: „Setze dein Vertrauen ganz auf mich.“