Behandelter Abschnitt Lk 3,21-22
Verse 21-22 Die Taufe des Herrn Jesus
21 Es geschah aber, als das ganze Volk getauft wurde und Jesus getauft war und betete, dass der Himmel aufgetan wurde 22 und der Heilige Geist in leiblicher Gestalt, wie eine Taube, auf ihn herniederfuhr und eine
Stimme aus dem Himmel erging: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.
Von allen Berichten, die wir von der Taufe des Herrn haben, finden
wir nur bei Lukas, dass Er nach seiner Taufe betet. Im Gebet äußert sich
wahre Abhängigkeit. Lukas zeichnet das die vollkommene Menschheit des
Herrn; er zeigt Ihn achtmal im Gebet, siebenmal auf der Erde und einmal
von der Erde auf das Kreuz erhöht (hier und in
Indem der Herr Jesus sich taufen lässt, nimmt Er seinen Platz ein inmitten der „Heiligen […], die auf der Erde sind“ (Ps 16,3). Damit ist der Überrest gemeint, der Ihn erwartet. Von dem ersten Schritt an, den diese gedemütigten Seelen auf dem Weg der Gnade und des Lebens tun, finden wir den Herrn Jesus dort bei ihnen. Und wenn Er dort ist, bedeutet das zugleich die Gunst und das Wohlgefallen des Vaters und die Gegenwart des Heiligen Geistes. Das sehen wir, wenn der Himmel sich öffnet. Alle Aufmerksamkeit des Himmels gilt diesem betenden Menschen auf der Erde. Er hat nicht, wie Stephanus, einen Gegenstand im Himmel; Er ist selbst der Gegenstand des Himmels (Apg 7,55.56). Jedes Mal, wenn der Himmel sich öffnet, ist Er der Gegenstand der Bewunderung des Himmels (Joh 1,52; Off 19,11).
Für einen Augenblick wird der Geist sichtbar, wird die Stimme des Vaters gehört und der Sohn ist sichtbar anwesend. Das ist eine wunderbare Offenbarung des dreieinen Gottes. In dem Sohn auf der Erde wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig. Diese Fülle der Gottheit wohnt noch immer leibhaftig in Ihm, jetzt, wo Er in der Herrlichkeit des Himmels ist (Kol 1,19; 2,9). Der Vater spricht aus dem Himmel Ihm gegenüber sein persönliches Wohlgefallen an Ihm aus. Das tut Er auch in Markus (Mk 1,11), während Er in Matthäus sein Wohlgefallen an seinem Sohn als ein Zeugnis vor anderen ausspricht: „Dieser ist mein geliebter Wohn“ (Mt 3,17). Gott gibt dieses Zeugnis, wenn die Gefahr besteht, dass Er auf eine Linie mit sündigen Menschen gestellt wird. Wir sehen das auch auf dem Berg der Verklärung (Lk 9,35).
Christus nimmt seinen Platz als Mensch ein, doch Gott wacht darüber, dass wir Ihn weiterhin als den einzigartigen Menschen sehen.