Behandelter Abschnitt 4Mo 9,6-12
Verse 6–12 | Das Passah im zweiten Monat
6 Und es waren Männer da, die wegen der Leiche eines Menschen unrein waren und an jenem Tag das Passah nicht feiern konnten; und sie traten an jenem Tag vor Mose und vor Aaron. 7 Und diese Männer sprachen zu ihm: Wir sind unrein wegen der Leiche eines Menschen; warum sollen wir verkürzt werden, dass wir die Opfergabe des HERRN nicht zur bestimmten Zeit in der Mitte der Kinder Israel darbringen? 8 Und Mose sprach zu ihnen: Bleibt stehen, und ich will hören, was der HERR euretwegen gebieten wird. 9 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 10 Rede zu den Kindern Israel und sprich: Wenn irgendjemand von euch oder von euren Geschlechtern unrein ist wegen einer Leiche oder auf einem fernen Weg ist, so soll er dem HERRN das Passah feiern; 11 im zweiten Monat, am vierzehnten Tag, zwischen den zwei Abenden, sollen sie es feiern; mit Ungesäuertem und bitteren [Kräutern] sollen sie es essen; 12 sie sollen nichts davon übrig lassen bis zum Morgen und sollen kein Bein an ihm zerbrechen; nach allen Satzungen des Passahs sollen sie es feiern.
Die Umstände der Wüstenreise verhinderten manchmal, das Passah zu feiern. Das kann durch einen Fall von Verunreinigung entstehen. Es geht nicht darum, als Christ unwürdig zu sein. Von Natur sind wir alle unwürdig, aber wir sind würdig gemacht durch den Herrn Jesus. Aber durch unseren Wandel können wir unwürdig werden, ohne es selbst zu wollen. Es betrifft hier nicht eine bewusste Sünde. Es geht hier um das Berühren einer Leiche, vielleicht durch ein Unglück oder notwendig, da jemand begraben werden musste. Es ist keine Verunreinigung, die aus jemandem selbst hervorkommt.
Dass es nicht um eine bewusste Sünde geht, kommt in der Tatsache zum Ausdruck, dass sie selbst zu Mose gehen. Die Männer zeigen Feingefühl hinsichtlich des Passahs, indem sie angeben, dass sie es durch die Berührung mit dem Tod jetzt nicht feiern können. Sie zeigen sich auch nicht damit zufrieden, dass sie es nun einmal überschlagen müssen. Sie gehen mit ihrem Problem zu Mose. In zweierlei Hinsicht sehen wir eine gute Gesinnung und ein Verlangen: Sie gehen nicht oberflächlich über ihre Verunreinigung hinweg und sie lassen das Passah nicht gleichgültig an sich vorbeigehen.
Mose tut nicht so, als ob er die Antwort auf ihre Frage parat habe. Es zeigt wahre Größe zu sagen, dass er damit zu Gott gehen will im Vertrauen, darauf eine Antwort zu erhalten. Mose naht im Namen der Männer zu Gott, um Ihn zu fragen und legt ihren Fall dem HERRN vor. Der HERR gibt Antwort. Das sehen wir öfter im vierten Buch Mose. Frage Ihn und Er sagt, was zu tun ist. Gott schafft in jeder Situation Klarheit, wenn das Volk nicht weiß, was es tun soll. Er hält immer seine Heiligkeit aufrecht. Unreinheit macht unwürdig. Aber Er zeigt auch eine Lösung. Er bietet Möglichkeiten, wie ein solcher das Passah feiern kann.
In seiner Antwort zeigt Er einen Ausweg. Er fügt auch noch einen Fall hinzu, in dem jemand das Passah nicht feiern können würde. Das ist der Fall, wenn jemand wegen einer langen Reise nicht imstande war, das Passah zu feiern. Wenn jemand eine weite Reise macht, hat er sich von dem Ort entfernt, wo der HERR ist. Das ist wohl eine eigene Wahl. Anwendung: Wenn wir jemand wochenlang nicht in den Zusammenkünften sehen, kann das bedeuten, dass er auf einer langen Reise ist, d. h. geistlich weit abgewichen ist. Da sollen wir um ihn besorgt sein. Wir können auf niemand verzichten. Auch Gott legt Wert darauf, dass das Passah gefeiert wird. Es ist Ihm nicht gleichgültig, wenn jemand das Abendmahl, das Gedächtnismahl des Herrn, nicht feiert.