Verse 4 | Sei stark
- Und nun sei stark, Serubbabel, spricht der HERR; und sei stark, Josua, Sohn Jozadaks, du Hoherpriester, und seid stark, alles Volk des Landes, 
spricht der HERR, und arbeitet! Denn ich bin mit euch, spricht der HERR der Heerscharen.
Der Vergleich von Vers 3 soll sie nicht entmutigen, sondern sie umso mehr auf ihren Gott vertrauen lassen. Die Aufgabe, vor der sie stehen, mag unausführbar erscheinen, wenn sie ihr Werk mit der ersten Herrlichkeit des Hauses Gottes vergleichen. Sie haben nichts, womit sie den Tempel verschönern könnten. Deshalb ist die Aufforderung, stark zu sein und zu arbeiten, so wichtig. Dabei lässt der HERR noch einmal wissen, dass sie nicht allein sind und dass sie es nicht aus eigener Kraft tun müssen, denn Er ist mit ihnen (Hag 1,13). Hätte der HERR nur „arbeitet!“ gesagt, ohne die notwendige Zusicherung seiner Unterstützung, wäre die Motivation nicht ausreichend angeregt worden.
Der Aufruf, stark zu sein, ging schon früher an die Israeliten und Josua (5Mo 31,6.7.23; Jos 1,6-18) und an Salomo (1Chr 22,13; 28,10.20). Er ertönte auch bei anderen Gelegenheiten (2Chr 19,11; Dan 10,19). Gott ist derselbe treue Gott für den Überrest der Tage Haggais wie in den Tagen Josuas und Salomos.
Das Gleiche gilt für uns. Paulus sagt zu Timotheus und zu uns: „Sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus ist“ (2Tim 2,1). Zu den Ephesern und zu uns sagt er: „Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke“ (Eph 6,10). Die Ermutigung, stark zu sein, erklingt immer in Situationen des Widerstandes, in denen es wichtig ist, fortzufahren, ungeachtet der Hindernisse und der Größe des Widerstandes. Die Kraft des Herrn ist notwendig, um der inneren Entmutigung entgegenzuwirken und den äußeren Widerstand zu überwinden.
Die Trümmer, in denen wir leben, sind groß. Es gibt viele Trennungen und die Verwirrung nimmt zu. Dennoch ist es möglich, Gottes Wunsch nach einem Wohnort zu erfüllen, an dem wir bei Ihm, dem Mittelpunkt, sein dürfen. Das tritt ein, wenn wir als örtliche Gemeinde die Autorität seines Wortes und die Führung seines Geistes erkennen. Das sehen wir im folgenden Vers.