Verse 5 | Wort und Geist
Das Wort, das ich mit euch eingegangen bin, als ihr aus Ägypten zogt,
und mein Geist bestehen in eurer Mitte:
Fürchtet euch nicht!
Der mögliche Gedanke, dass der HERR nicht mehr bei ihnen ist, wird hier von Haggai für unbegründet erklärt. Er weist auf „das Wort“ hin, dass das Wort des Bundes ist, den der HERR mit ihnen geschlossen hatte, als sie aus Ägypten zogen. Ihre Befreiung aus Ägypten und der Bund, den der HERR bei dieser Gelegenheit mit ihnen eingegangen war, ist die Garantie, dass Er seinem Volk treu bleibt, denn Er bleibt seinem Wort treu. Was Er damals für sich selbst beabsichtigte – nämlich seinem Volk das Land in Besitz zu geben – bleibt immer noch sein Ziel. Durch seinen Geist hatten sie diese Gewissheit, denn Er war unter ihnen. Deshalb ertönt jetzt die Ermutigung: „Fürchtet euch nicht!“
Das Wort Gottes und der Geist Gottes sind immer in Harmonie miteinander und beide sind notwendig, um den Willen Gottes kennenzulernen und zu erfüllen. Das Wort Gottes kann ohne den Geist nicht verstanden werden, und der Geist handelt immer in Übereinstimmung mit dem Wort und wird nie etwas anregen, was diesem entgegensteht. Wer sich nur mit dem Wort beschäftigt, ohne vom Geist geführt zu werden, wird zum Rationalisten. Wer sich vom Geist allein führen lassen will, ohne Gottes Wort zu hören, wird zu einem nicht zu korrigierenden Fanatiker.