Behandelter Abschnitt 3Mo 19,32-37
Verse 32–37 | Ehrerbietung, Liebe und Recht
32 Vor grauem Haar sollst du aufstehen und die Person eines Greises ehren, und du sollst dich fürchten vor deinem Gott. Ich bin der HERR. 33 Und wenn ein Fremder bei dir weilt in eurem Land, so sollt ihr ihn nicht bedrücken. 34 Wie ein Einheimischer unter euch soll euch der Fremde sein, der bei euch weilt, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn Fremde seid ihr gewesen im Land Ägypten. Ich bin der HERR, euer Gott. 35 Ihr sollt nicht unrecht tun im Gericht, im Längenmaß, im Gewicht und im Hohlmaß; 36 gerechte Waage, gerechte Gewichtssteine, gerechtes Epha und gerechtes Hin sollt ihr haben. Ich bin der HERR, euer Gott, der ich euch aus dem Land Ägypten herausgeführt habe. 37 Und so sollt ihr alle meine Satzungen und alle meine Rechte halten und sie tun. Ich bin der HERR.
Das Alter zu ehren bedeutet, Gott zu ehren. Alte Menschen, die mit Gott leben, können mit Gottes Anerkennung rechnen (Spr 16,31; 20,29). Es zeugt von Weisheit, wenn wir Ihm darin folgen. Wir können aus ihren Erfahrungen lernen (Hiob 32,6.7). Heute werden alte Menschen in keiner Weise mehr geachtet. Euthanasie ist in einzelnen Ländern schon ein gesellschaftlich empfohlenes Mittel zur Bewältigung des Altersproblems.
Ein Land, das so mit seinen alten Menschen umgeht, wird in Unordnung entarten (Jes 3,5).
Gottes Volk soll nicht nur den Nächsten, das ist sein Volksgenosse, lieben. Seine Liebe soll auch zu dem Fremden gehen, der in seinem Land ist. Gottes Volk vergegenwärtigt einen Gott, der auch Liebe ist. Das haben sie ja selbst erlebt, als sie Fremdlinge in Ägypten waren und Er sich um sie kümmerte und sie aus der Sklaverei führte. Für uns ist es auch so, dass lieben und Liebe geben uns leichter fällt, wenn wir daran denken, wie viel Liebe uns gegeben worden ist. „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1Joh 4,19).
Rechtsprechen und mit einem ehrlichen Maß messen zeigt Achtung vor dem HERRN, für seine Erlösung und für den Nächsten, der aufgrund desselben Erlösungswerkes mit Ihm in Verbindung steht. Unrecht zu tun unter dem Schein des Rechts, ist Betrug und Heuchelei. Der Gebrauch von zu großen Maßen beim Kauf von Gütern und von zu kleinen Maßen beim Verkauf von Gütern bringt wohl Gewinn, dieser ist aber unrechtmäßig erlangt und geht auf Kosten des Besitzes des Nächsten. Dieses Übel wird von Gott oft angeprangert (Spr 20,10; 20,23; Amos 8,5b; Mich 6,10).