Behandelter Abschnitt 3Mo 6,7-11
Verse 7–11 | Das Gesetz des Speisopfers
7 Und dies ist das Gesetz des Speisopfers: [Einer der] Söhne Aarons soll es vor dem HERRN darbringen vor dem Altar. 8 Und er soll davon seine Hand voll nehmen, vom Feinmehl des Speisopfers und von dessen Öl, und allen Weih- rauch, der auf dem Speisopfer ist, und es auf dem Altar räuchern: [Es ist] ein lieblicher Geruch, sein Gedächtnisteil für den HERRN. 9 Und das Übrige davon sollen Aaron und seine Söhne essen; ungesäuert soll es gegessen werden an heiligem Ort; im Vorhof des Zeltes der Zusammenkunft sollen sie es essen. 10 Es soll nicht gesäuert gebacken werden; als ihren Anteil habe ich es ihnen gegeben von meinen Feueropfern: Hochheilig ist es, wie das Sündopfer und wie das Schuldopfer. 11 Alles Männliche unter den Kindern Aarons soll es essen: ein für ewig Bestimmtes bei euren Geschlechtern von den Feueropfern des HERRN. Alles, was sie anrührt, wird heilig sein.
Das Speisopfer steht wieder in direkter Verbindung mit dem Brandopfer. In Kapitel 2 wird beschrieben, wie das Speisopfer dargebracht und auf den Altar gebracht werden soll. Hier liegt der Nachdruck auf dem Essen des Speisopfers. Es ist Nahrung für den Priester, wenn er an den Herrn Jesus als wahren Menschen (Feinmehl) denkt, der alles durch den Heiligen Geist tat (Öl) und so ein Wohlgeruch für Gott war (Weihrauch).
In übertragenem Sinn bedeutet „Essen“, dass wir geistlich etwas zu uns nehmen, sodass unser Herz davon erfüllt und unser geistliches Leben dadurch geformt wird. In dieser „Speisevorschrift“ ordnet der HERR an, dass alle Priester dieselbe Nahrung nutzen sollen. So sollen sie alle auf dieselbe Weise gebildet werden, lernen, alle Dinge auf dieselbe Weise zu beurteilen. Dies gilt auch für uns. Wenn es Priester gibt, die sich von der Welt ernähren, wird sich dies negativ auf den Priesterdienst auswirken. Wenn wir uns jedoch als Priester wirklich von dem Herrn Jesus als dem wahren Speisopfer ernähren, werden wir Ihm immer ähnlicher werden und ein Leben zur Ehre Gottes führen.
Ein Sohn Aarons stellt einen Gläubigen dar, der sich der Sohnschaft Gottes bewusst ist (Eph 1,5) und entsprechend lebt. Er kennt Gottes Gedanken über den Sohn und wer Er auf der Erde war. Er und andere Söhne essen von dem, was von dem Speisopfer übrig bleibt. Dies geschieht an „heiligem Ort“, das bedeutet, an einem Ort, wo natürliches Denken und Handeln keinen Platz haben, weil alles auf Gott und die Wertschätzung seines Sohnes ausgerichtet ist. Der heilige Ort ist „der Vorhof zum Zelt der Zusammenkunft“. Da stand der eherne Brandopferaltar, ein Bild vom Tisch des Herrn. „Alles Männliche unter den Kindern [besser: Söhnen] Aarons“ (Vers 11) klingt wie doppelt gemoppelt. Ein Sohn ist doch per Definition männlich. Hieraus geht hervor, dass jemand eine Stellung einnehmen kann (ein „Sohn“ sein kann), aber geistlich nicht reif (nicht „männlich“) ist, um so mit dem Herrn beschäftigt zu sein, dass er sich davon ernähren kann. Die Söhne Aarons bekommen einen Anteil von dem, was Gott „meine Feueropfer“ nennt. Das Opfer war für Gott. Der Herr Jesus lebte sein Leben für Gott. Gott genoss es. Aber auch wir als Priester dürfen mit Ihm genießen.
Von dem Speisopfer, das als Feueropfer dargebracht wird, geht eine heiligende Wirkung aus: „Alles, was sie anrührt, wird heilig sein.“ Alles, was mit dem Herrn Jesus in Verbindung kommt, ist abgesondert für Gott. Wo der Herr Jesus anwesend ist, wird alles, was in seiner unmittelbaren Nähe ist, durch seine Gegenwart geprägt (1Kor 7,14). Gott bestimmt alles gemäß seinem Sohn, was nicht heißen soll, dass, wo alles durch seine Gegenwart geprägt ist, dies auch ewiges Leben für alle bedeutet, die mit Ihm in Berührung kommen. Das können wir beispielsweise deutlich feststellen, wenn wir die Evangelien lesen.