Einleitung
Wenn Gott anfängt, über die Opfer zu sprechen, beginnt Er mit dem Brandopfer. Für den Sünder steht das Sündopfer an erster Stelle, denn dieses Opfer spricht von dem Werk des Herrn Jesus, das nötig war, um ihn von seinen Sünden zu erlösen. Das Brandopfer stellt den Herrn Jesus in seinem Werk auf dem Kreuz vor, um dadurch Gott zu verherrlichen. Darum beginnt Gott hiermit, weil dieser Aspekt des Werkes seines Sohnes das Kostbarste für sein Herz ist.
Zusammen mit den beiden folgenden Opfern (Speisopfer und Dankoder Friedensopfer) ist das Brandopfer ein Opfer „lieblichen Geruchs dem HERRN“. Beim Sündopfer lesen wir davon nichts. Das Brandopfer stellt das Werk des Herrn Jesus vor, worin alles, was Er tat, völlig für Gott war. Es zeigt uns die Verherrlichung Gottes. Gott wird verherrlicht, wenn alle seine herrlichen Eigenschaften sichtbar werden. Sie sind durch seinen Sohn am Kreuz vollkommen sichtbar gemacht.
Im Evangelium nach Johannes sehen wir den Herrn Jesus als das Brandopfer. In diesem Evangelium ist keine Rede davon, dass Er zur Sünde gemacht wurde, keine Rede von den drei Stunden der Finsternis und keine Rede von Gethsemane. Alles geht von dem Herrn Jesus aus: „Sein Kreuz tragend, ging er hinaus“ nach Golgatha (Joh 19,17). Er hat auch gesagt: „Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, damit ich es wiedernehme“ (Joh 10,17), was er selbst am Kreuz getan hat: „Und er neigte das Haupt und übergab den Geist“ (Joh 19,30). Er konnte zu seinem Vater sagen, als Er das Werk als schon vollbracht betrachtete: „Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte“ (Joh 17,4). Auch andere Texte sprechen von seiner völligen Hingabe an und Verherrlichung von Gott (Ps 40,7.8; Joh 10,18; 14,30.31; Heb 9,14).
Vers 1 | Der HERR beginnt zu sprechen
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Und der HERR rief Mose, und er redete zu ihm aus dem Zelt der Zusammenkunft und sprach:
Gemeinschaft mit Gott sollte stets in unserem persönlichen Leben vorhanden sein. Aber hier spricht Gott über diese freiwillige Gemeinschaft aus „dem Zelt der Zusammenkunft“, das ist aus der Stiftshütte. Es ist ein großer Unterschied zu Gottes Reden am Sinai. Ab dem Sinai gab Gott seine Ansprüche und Bedingungen bekannt. Da redete Er „vom Himmel her“ (2Mo 20,22).
Jetzt redet Er aus seinem Wohnplatz inmitten des Volkes (2Mo 25,8), auf welchen die Herrlichkeit des HERRN in einer Wolke hinabgekommen war (2Mo 40,34). Aus dieser Wolke zeugte der Vater von seinem geliebten Sohn (2Pet 1,17). Aus dem Zelt der Zusammenkunft, dem Ort, wo Er mit seinem Volk zusammenkommen will, spricht Er über Opfer. Alle Opfer sprechen von dem Herrn Jesus. Gott richtet hier das Herz des Volkes auf Ihn. „Tabernakel“ (die Stiftshütte) heißt wörtlich „die Wohnung“. Dort wohnt Gott. Wenn die Wohnung „das Zelt der Zusammenkunft“ genannt wird, weist es daraufhin, dass Gott danach verlangt, dass sein Volk zusammenkommt, um mit Ihm Gemeinschaft zu haben, was bedeutet, mit Ihm über den Herrn Jesus zu sprechen.
Hier wird Mose zum dritten Mal gerufen. Das erste Mal rief ihn der HERR, um ihn in seinen Dienst als Erlöser seines Volkes zu holen (2Mo 3,4). Das zweite Mal rief ihn der HERR, um mit Ihm zu sein und um ihn mit seiner Heiligkeit bekannt zu machen (2Mo 19,20). Das dritte Mal (hier) ruft ihn der HERR, um mit ihm über Anbetung und Nahen zu Gott zu sprechen.