Vers 2 | Wenn einer von euch ...
Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ein Mensch von euch dem HERRN eine Opfergabe darbringen will, so sollt ihr vom Vieh, vom Rindund Kleinvieh, eure Opfergabe darbringen.
Gott geht nicht davon aus, dass der Wunsch, mit Ihm Gemeinschaft zu haben, bei allen im Volk lebt. Gott sagt: „Wenn ein Mensch von euch“ (vgl. 4Mo 6,2). Aber wenn jemand das will, gibt Gott die Bedingungen dafür an. So heißt es auch, dass Gott Anbeter sucht; aber es wird auch hinzugefügt, dass Gott ein Geist ist und die, die Ihn anbeten, in Geist und Wahrheit anbeten müssen (Joh 4,23.24).
Eine „Opfergabe“ bedeutet „Geschenk“, „Anbietung“ an Gott. Das tat der Opfernde. Der Priester ist derjenige, der dieses Geschenk tatsächlich opfert. Der Herr Jesus ist sowohl der Opfernde als auch der Priester. Er bot sich selbst dar und opferte sich selbst. Aber hier bittet Gott sein Volk, ob jemand von ihnen mit einem Opfer zu Ihm kommen will. Wir dürfen sowohl bei dem Opfernden als auch bei dem Priester nicht nur an den Herrn Jesus denken, sondern auch an den Gläubigen.
Das Neue Testament belehrt uns darüber, dass jeder Gläubige ein Priester ist (1Pet 2,5). Im Alten Testament sehen wir in den Priestern ein Bild davon, wie die Priesterschaft der Gläubigen im Neuen Testament in der Praxis ausgeübt wird. Das alttestamentliche Bild stellt die praktische Darstellung der Wahrheit des Neuen Testaments vor. Im Alten Testament finden wir daher Unterscheidungen in der priesterlichen Familie, wohingegen das im Neuen Testament nicht so ist.
Ein Priester, ein Sohn Aarons, ist in den Bildern hier immer ein Gläubiger, der zur geistlichen Reife gekommen ist, seine Vorrechte als Priester kennt und sie auch ausübt. Er kennt auch seine Verantwortung. Er weiß, wie er sich in der Gegenwart Gottes und im Umgang mit Ihm verhalten muss. Eine Tochter der priesterlichen Familie durfte nicht ins Heiligtum eintreten. Das stellt uns die Wahrheit vor, dass es Gläubige gibt, die „als Töchter“ keine geistliche Kraft haben, in das Heiligtum einzutreten. Sie überlassen das lieber anderen Gläubigen.