Verse 24 | Die 70 Wochen
70 Wochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt,
um die Übertretung zum Abschluss zu bringen und den Sünden ein Ende zu machen und die Ungerechtigkeit zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit einzuführen und Gesicht und Propheten zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben.
Die Verse, die wir jetzt vor uns haben (Verse 24–27), werden wohl „das ABC“ der Prophetie genannt. Zuerst ein kurzer Überblick:
In Vers 24 lesen wir
über die Dauer des Zeitraums: 70 Wochen,
um wen es geht: dein Volk und deine heilige Stadt, das sind Israel und Jerusalem, und
was in dieser Zeit passiert: Übertretung zum Abschluss zu bringen usw.
In Vers 25 erfahren wir, dass der erste und der größte Teil der 70 Wochen in zwei Abschnitte geteilt wird: 7 Wochen und 62 Wochen, was zusammen 69 Wochen ergibt. Es wird beschrieben, was in diesen 69 Wochen geschieht. Diese Wochen enden mit der Erwähnung einer Person: des Messias, des Fürsten.
In Vers 26 heißt es, dass nach 62 Wochen (also nach 69 Wochen insgesamt) der Messias weggetan wird. Darauf folgt die Ankündigung der Zerstörung Jerusalems.
In Vers 27 werden uns die Ereignisse mitgeteilt, die sich in der restlichen Woche, der 70., abspielen. Dort lesen wir auch von der Aufteilung dieser Woche in zwei Hälften, mit der Angabe, was in der Mitte der Woche geschieht und was die Folgen für die zweite Hälfte dieser Woche sind.
Die genannten Wochen (Vers 24) sind keine Wochen von 7 Tagen, sondern von 7 Jahren. Die 70 Wochen sind insgesamt 490 Jahre. Diese Anzahl von Jahren wird vergehen, bis der versprochene Segen völlig „über dein Volk und über deine heilige Stadt“ kommen kann. Bevor das geschieht, muss sich erst noch einiges ereignen:
Erstens muss die „Übertretung“ beendet sein, d. h., dass Volk und Stadt nicht mehr in Rebellion gegen Gott leben, sondern Ihm gehorchen.
Den Sünden muss ein Ende gemacht worden sein, d. h., man tut sie nicht mehr.
Die „Ungerechtigkeit“ muss gesühnt sein. Gott kann die Ungerechtigkeit seines Volkes übergehen, wenn dafür Sühnung getan worden ist.
Diese Ereignisse sind negativ, sie haben mit dem zu tun, was aufhören und beseitigt werden muss, weil es vor Gott nicht bestehen bleiben kann. Die folgenden Ereignisse sind positiv. Darin sehen wir Gottes Werk zugunsten seines Volkes und seiner heiligen Stadt.
Er wird eine „ewige Gerechtigkeit“ einführen. Dies weist auf das Friedensreich unter der Herrschaft des Messias hin.
Die Versiegelung von „Gesicht und Propheten“ bedeutet die unveränderliche Aufzeichnung dessen, was Gott in seinem Namen durch das Gesicht zeigt und durch den Propheten mitteilen lässt. Sowohl das Gesicht als auch der Prophet tragen den Stempel des Werkes Gottes in seiner Erfüllung.
Das letzte Ereignis ist die Salbung von etwas „Allerheiligstem“. Worauf sich dies bezieht, wird nicht sofort offensichtlich. Mehrere Erklärungsansätze sind hier möglich, so z. B., dass es sich um das Allerheiligste des Tempels bzw. um den Tempel insgesamt handeln könnte; es könnte sich aber auch auf die Stadt Jerusalem oder auf den Herrn Jesus als Messias, beziehen. Auf jeden Fall ist es etwas, das vor Gott durch eine besondere Weihe geheiligt wird und im Friedensreich einen besonderen Platz zur Ehre Gottes haben wird.