Behandelter Abschnitt Dan 2,44-45
Verse 44.45 | Das fünfte Königreich
44 Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das in Ewigkeit nicht zerstört und dessen Herrschaft keinem anderen Volk überlassen werden wird; es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber in Ewigkeit bestehen: 45 Weil du gesehen hast, dass sich von dem Berg ein Stein losriss ohne Hände und das Eisen, das Kupfer, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Der große Gott hat dem König kundgetan, was nach diesem geschehen wird; und der Traum ist gewiss und seine Deutung zuverlässig.
Obwohl Daniel die Zahl zehn nicht erwähnt – das tut Johannes (Off 17,12) –, spricht er von „Königen“ (Vers 44). Die Reiche all dieser Könige gehen zu Ende, denn „der Gott des Himmels“ errichtet ein Königreich, das ewig ist. Dieses fünfte Königreich tritt vollständig an die Stelle des vierten; und ihm folgt kein weiteres Reich mehr. Die vorherigen Reiche sind immer zu Ende gegangen. Dieses Reich hat kein Ende. Es beendet alle früheren Reiche und wird selbst für immer bestehen bleiben. Nichts und niemand ist in der Lage, dieses Reich zu erobern. Es gehört nicht zum Bild und nimmt nichts davon auf, wie es die vorherigen Reiche mit den von ihnen eroberten Reichen taten.
Der Stein, das letzte Reich, zerstört das Bild vollständig und wächst dann zu einem Berg heran. Dieses Reich wird „ohne Hände“, d. h. nicht von einem Menschen, errichtet, sondern von Gott (vgl. Heb 9,24a; 2Kor 5,1). Dieses Königreich entsteht bei Gott im Himmel. Wenn Jesus Christus sein Königreich aufbaut, wird Er zuerst alle Macht des Menschen richten. Der Stein ist ein Abbild Christi (Lk 20,17.18). In Daniel 7 werden wir sehen, dass das Losreißen des Steins der Wiederkunft Jesu Christi entspricht.
Immer wieder gebraucht Daniel in seiner Deutung die Worte „weil du gesehen hast“. Damit erinnert er den König an das, was er mit eigenen Augen gesehen hat. Es ist eine zusätzliche Bekräftigung der Wahrheit des Traums und seiner Deutung. Daniel schließt seine Deutung ab mit dem Hinweis auf „den großen Gott“ als Ursprung des Traums und erklärt, dass der „Traum gewiss und seine Deutung zuverlässig“ ist. Alles, was von Gott kommt, bietet eine Handhabe; man kann sich darauf verlassen.