Behandelter Abschnitt Dan 2,44-45
Dan 2,44.45: 44 Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das in Ewigkeit nicht zerstört und dessen Herrschaft keinem anderen Volk überlassen werden wird; es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber in Ewigkeit bestehen: 45 Weil du gesehen hast, dass sich von dem Berg ein Stein losriss ohne Hände und das Eisen, das Kupfer, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Der große Gott hat dem König kundgetan, was nach diesem geschehen wird; und der Traum ist gewiss und seine Deutung zuverlässig.
Dann erfahren wir, dass der Gott des Himmels ein anderes Königreich aufrichten wird, völlig getrennt von den Weltreichen, die durch das Standbild dargestellt werden. Dieses Königreich steht im direkten Gegensatz zu den vier großen Weltreichen der Zeiten der Nationen. Die vier Weltreiche werden zerstört oder fallen anderen zu, aber dieses Königreich wird nie zerstört werden, auch wird es nicht anderen überlassen werden. Es wird nicht nur dasjenige Reich zerstören, das ihm direkt vorausging, sondern es wird alle diese Reiche zermalmen und zerstören, und solange die Welt besteht, wird es bleiben – es wird „in Ewigkeit bestehen“.
Ganz zweifellos ist dieses Königreich das Tausendjährige Reich unseres Herrn Jesus Christus. Die Prophezeiung bezieht sich nicht auf das erste Kommen Christi auf die Erde in Gnade und die Errichtung des Königreiches der Gnade durch den Triumph des Evangeliums über heidnische Systeme, wie manche Leute denken. Es ist das Königreich, das durch das zweite Kommen Christi machtvoll errichtet wird, ein Königreich, das nicht durch Gnade, sondern durch das Gericht seinen Anfang nimmt.
Wir haben also in dem Traum und seiner Deutung eine vollständige Vorhersage der Herrschaft über diese Welt während der Zeiten der Nationen, die zu der Errichtung des immerwährenden Königreiches unseres Herrn und Christus hinführt. Es ist eine unermessliche Gnade, dass der Christ einen von Gott gegebenen Überblick über den Lauf und das Ende der großen Weltreiche während der Zeiten der Nationen hat. So kann er zu den politischen Bewegungen des Tages Distanz halten, zufrieden damit, unbeachtet zu leben und auf das Kommen des Königs der Könige zu warten. Er weiß, dass all die politischen Bewegungen in einem großen Bund der Völker unter dem wiederbelebten Römischen Reich enden werden, das in Gegnerschaft zu Gott und dem Lamm stehen wird, und er weiß, dass all diese Anstrengungen des Menschen gerichtet werden, wenn Christus als König der Könige und Herr der Herren in Erscheinung tritt. Er sieht, dass die Bündnisse, Abkommen und Pakte unter den Völkern dem letzten Völkerbund gegen Gott und Christus den Weg bereiten, und er hält sich von dem fern, was in offenem Abfall von Gott und vernichtendem Gericht beim Erscheinen Christi enden wird.