Behandelter Abschnitt Dan 2,19-23
Verse 19–23 | Erhörung und Lobpreis
19 Hierauf wurde Daniel in einem Nachtgesicht das Geheimnis offenbart. Da pries Daniel den Gott des Himmels. 20 Daniel hob an und sprach:
Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Denn Weisheit und Macht, sie sind sein. 21 Und er ändert Zeiten und Zeitpunkte, setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen Weisheit, und Verstand den Verständigen;
er offenbart das Tiefe und das Verborgene; er weiß, was in der Finsternis ist,
und bei ihm wohnt das Licht.
Dich, Gott meiner Väter, lobe und rühme ich, dass du mir Weisheit und Kraft gegeben
und mir jetzt kundgetan hast, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns die Sache des Königs kundgetan.
Das Gebet Daniels und seiner Freunde wird auf beeindruckende Weise erhört. Daniel sieht in einem Nachtgesicht genau das, was Nebukadnezar in seinem Traum gesehen hat. Auch wird ihm die Deutung gegeben. Hier bewahrheitet sich das Wort: „Das Geheimnis des HERRN ist für die, die ihn fürchten, und sein Bund, um ihnen denselben kundzutun“ (Ps 25,14). Was Daniel hier erlebt, ähnelt in vielerlei Hinsicht dem, was Joseph erlebt hat, der auch mehrmals einen Traum erklärt (1Mo 40,5.9.12.13.16.18.19; 41,15.16.25). Nur wird Daniel auch noch der Traum selbst offenbart und nicht nur die Deutung. Daniel und seine Freunde haben keinen Zweifel an dieser Antwort Gottes.
Daniels erste Reaktion ist nicht, dass er zum König geht, um ihm den Traum zu sagen, sondern ein Dank an Gott. Er preist Gott dafür, wer Er ist, was Er tut und wozu Er fähig ist. Alle Veränderungen kommen von Ihm. Es ist wichtig, das zu sehen und zu erkennen. Alle Autorität kommt von Ihm. Er entlässt Könige und ernennt sie. Er gibt auch den Menschen das, was sie an Weisheit und Wissen brauchen.
Daniel ist nicht stolz darauf, dass der Traum ihm und nicht seinen Freunden offenbart wurde. Er spricht von einer Antwort Gottes an ihn und seine Freunde („uns“) auf ein Gebet von ihm und seinen Freunden („wir“, Vers 23). Es gibt keine Wahrheit, die wir unser Privateigentum nennen können. Was wir empfangen haben, gehört allen, die glauben. Das wird uns davor bewahren, uns selbst für das zu loben, worin der Herr uns Einsicht gegeben hat (vgl. 1Kor 4,7).