Behandelter Abschnitt Dan 2,13-18
Verse 13–18 | Daniels Reaktion
13 Und der Befehl ging aus, und die Weisen wurden getötet; und man suchte Daniel und seine Genossen, um sie zu töten. 14 Da erwiderte Daniel mit Verstand und Einsicht dem Arioch, dem Obersten der Leibwache des Königs, der ausgezogen war, um die Weisen von Babel zu töten; 15 er antwortete und sprach zu Arioch, dem Oberbeamten des Königs: Warum der strenge Befehl vom König? Da teilte Arioch Daniel die Sache mit. 16 Und Daniel ging hinein und erbat sich vom König, dass er ihm eine Frist gewähre, um dem König die Deutung anzuzeigen. 17 Hierauf ging Daniel in sein Haus; und er teilte die Sache seinen Genossen Hananja, Misael und Asarja mit, 18 damit sie von dem Gott des Himmels Barmherzigkeit erbitten möchten wegen dieses Geheimnisses, damit Daniel und seine Genossen nicht mit den übrigen Weisen von Babel umkämen.
Als Daniel die Drohung, getötet zu werden, hört, scheut er sich nicht vor dem Problem. Er fragt zuerst, was los ist, warum der strenge Befehl vom König kommt. Daniel lässt sich nicht dazu verleiten, übereilt zu handeln. Er geht zum König und bittet um einen Aufschub. Das ist mutig, denn der König hat bereits den Befehl gegeben, die Weisen zu töten.
Die Art und Weise, wie Daniel den König anspricht, ist ein Zeugnis des Glaubens. Er verspricht dem König, dass er ihm die Deutung anzeigen wird. In Vers 28 bezeugt er, dass die Deutung nicht von ihm selbst kommt, sondern dass Gott sie offenbart hat. Hier weiß Daniel jedoch noch nichts über den Traum, aber er ist sich bewusst, dass es einen Gott gibt, der „das Tiefe und das Verborgene“ offenbart (Vers 22). Weil Daniel einen lebendigen Glauben an Gott hat und Ihm bedingungslos vertraut, kann er auf diese Weise zum König sprechen.
In seiner Rede gibt es keine Anmaßung. Er ist nicht selbstbewusst, sondern bittet um Ruhe. Er bittet um Aufschub, nicht um alle denkbaren cleveren Möglichkeiten auszuloten und durchzuplanen, der drohenden Gefahr zu entkommen, sondern nutzt den Aufschub, um seine Anliegen mit seinen Freunden zu teilen und gemeinsam dafür zu beten (vgl. Apg 4,23-31). Der
Glaube führt zur Abhängigkeit von Gott. Dieses gemeinsame Gebet richten sie an den „Gott des Himmels“. Sie nahen Gott im richtigen Geist, ohne anmaßend darauf zu pochen, sein Volk zu sein. Sie bitten Ihn um Gnade, damit sie nicht hingerichtet werden.