Behandelter Abschnitt Hes 41,1-4
Einleitung
In diesem Kapitel führt der Mann aus Kapitel 40,3 den Propheten in den Tempel selbst. Er gibt die Maße der Pfeiler und Türen an, sowohl des Heiligen als auch des Allerheiligsten (Verse 1–4). Er fährt fort mit den Maßen der Mauer des Hauses und einer Beschreibung der Seitenzimmer (Verse 5–11). Wir hören von der Lage und den Maßen des Gebäudes westlich des Tempels (Vers 12). Anschließend wird das Haus gemessen (Verse 13–15a) und die Materialien und Verzierungen des Hauses werden erwähnt (Verse 15b–21). Dann wird der hölzerne Altar beschrieben (Vers 22). Das Kapitel endet mit einer Beschreibung der Türen des Hauses und der vergitterten Fenster (Verse 23–26).
Verse 1–4 | Das Heilige und das Allerheiligste
1 Und er brachte mich in den Tempel. Und er maß die Pfeiler: sechs Ellen Breite auf dieser und sechs Ellen Breite auf jener Seite, die Breite des Zeltes. 2 Und die Breite der Tür war zehn Ellen, und die Türschultern fünf Ellen auf dieser und fünf Ellen auf jener Seite. Und er maß seine Länge: 40 Ellen, und die Breite: 20 Ellen. 3 Und er ging nach innen. Und er maß den Türpfeiler: zwei Ellen; und die Tür: sechs Ellen [Höhe], und die Breite der Tür: sieben Ellen. 4 Und er maß seine Länge: 20 Ellen, und die Breite: 20 Ellen gegen den Tempel hin; und er sprach zu mir: Dies ist das Allerheiligste.
Der Mann führt Hesekiel immer weiter in den Tempelkomplex hinein. Hesekiel wird nun „in den Tempel“, d. h. in die innere Haupthalle des Gebäudes, gebracht (Vers 1). Dort misst Er die Pfeiler. Diese sind auf beiden Seiten des Eingangs sechs Ellen breit. Manche meinen, die Tatsache, dass die Pfeiler „die Breite des Zeltes“ haben, betone die große Herrlichkeit dieses Tempels im Vergleich zur Stiftshütte. Die Breite der beiden Pfeiler zusammen beträgt 12 Ellen. Das ist so breit wie die Stiftshütte als Ganzes. Die acht Bretter an der Westseite von je anderthalb Ellen machen zusammen 12 Ellen, das ist die gesamte „Breite des Zeltes“ (2Mo 26,16.25).
Der Eingang, das ist der Raum zwischen den beiden Pfeilern, ist zehn Ellen breit. Die beiden Seiten (der Pfeiler) des Eingangs sind je fünf Ellen breit (Vers 2). Nach dem Eingang betreten der Mann und Hesekiel den Raum vor dem Allerheiligsten, der in der Stiftshütte auch „das Allerheiligste“ genannt wird (2Mo 26,33). Dieser Raum ist 40 Ellen lang und 20 Ellen breit. Das sind auch die Maße des salomonischen Tempels (1Kön 6,2.3).
Hesekiel darf als Priester mit dem Mann in das Heiligtum gehen. Als der Mann das Allerheiligste betritt, lesen wir nicht, dass Hesekiel mit Ihm hineingeht. Hesekiel ist kein Hoherpriester und darf deshalb nicht in das Allerheiligste gehen (vgl. Heb 9,6-8). Der Mann geht also allein hinein (Vers 3).
Für uns ist der Zugang zu Gott im Heiligtum durch das Werk Christi eröffnet worden (Heb 10,19-22a). Wir kennen Gott als Vater und haben durch Christus Zugang zu Ihm durch den einen Geist (Eph 2,18).
Der Pfeiler des Eingangs ist zwei Ellen breit. Das ist deutlich schmaler als die des Eingangs zum Heiligtum. Die Breite des Eingangs wird in zwei Maßen angegeben. Die Öffnung selbst misst sechs Ellen, und die Wand neben der Öffnung ist sieben Ellen auf beiden Seiten, das sind zusammen 20 Ellen. Die Breite des Eingangs wird kleiner, je weiter man in das Gebäude hineingeht. An der Vorhalle ist der Eingang 14 Ellen breit, das sind 20 Ellen minus zweimal drei Ellen (Hes 40,47.48). Der nächste Eingang ist zehn Ellen breit (Hes 41,2). Der Eingang zum Allerheiligsten ist sieben Ellen breit (Hes 41,3).
Sowohl die Länge als auch die Breite des Allerheiligsten beträgt 20 Ellen (Vers 4). Ein Höhenmaß wird nicht angegeben. Hier bricht der Mann das Schweigen zum zweiten Mal. Er sagt Hesekiel, dass dieser Raum „das Allerheiligste“ ist. Als Priester wird Hesekiel das sicherlich gewusst haben. Dass der Mann das sagt, unterstreicht die Heiligkeit dieses Ortes. Hesekiel wird tief beeindruckt gewesen sein von dem, was er von dem Heiligen aus sieht. Aaron durfte das Allerheiligste nur einmal im Jahr betreten, nicht ohne Blut (Heb 9,7) und gleichsam umhüllt vom Rauch des Räucherwerks (3Mo 16,12.13).