Behandelter Abschnitt Jer 48,40-47
Verse 40–47 | Die Furcht vor dem Eindringling
40 Denn so spricht der HERR: Siehe, wie der Adler fliegt er daher und breitet seine Flügel aus über Moab. 41 Kerijot ist eingenommen, und die Festungen sind erobert. Und das Herz der Helden Moabs wird an jenem Tag sein wie das Herz einer Frau in den Geburtswehen. 42 Und Moab wird vertilgt werden, dass es kein Volk mehr ist, weil es großgetan hat gegen den HERRN. 43 Grauen und Grube und Garn über dich, du Bewohner von Moab!, spricht der HERR. 44 Wer vor dem Grauen flieht, wird in die Grube fallen, und wer aus der Grube heraufsteigt, wird im Garn gefangen werden; denn ich bringe über es, über Moab, das Jahr seiner Heimsuchung, spricht der HERR. 45 Im Schatten Hesbons bleiben Flüchtlinge kraftlos stehen; denn ein Feuer ist ausgegangen von Hesbon und eine Flamme aus der Mitte Sihons und hat die Seite Moabs verzehrt und den Scheitel der Söhne des Getümmels. 46 Wehe dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kamos! Denn deine Söhne sind als Gefangene weggeführt und deine Töchter in die Gefangenschaft. 47 Aber ich werde die Gefangenschaft Moabs wenden am Ende der Tage, spricht der HERR. Bis hierher das Gericht über Moab.
Der Feind wird mit der Geschwindigkeit eines Adlers kommen (Vers 40; Jer 49,22; vgl. Hes 17,3). Dieser Adler wird ganz Moab mit seinen Flügeln bedecken. Moab wird plötzlich und vollständig vom Feind erobert werden. Eine starke Stadt wie Kerijot wird eingenommen werden, und ebenso alle Städte und auch die Festungen, die sie für uneinnehmbar gehalten haben (Vers 41). Das Herz der Helden Moabs, die sie beschützen wollten, wird wie das einer Frau in den Geburtswehen. Sie sind wehrlos und verängstigt. Moab wird so radikal ausgerottet, dass es kein Volk mehr sein wird
(Vers 42). Der Grund dafür ist, dass es in seinem Stolz großgetan hat gegen den HERRN. Es ist die Sünde des Satans, der auch Gott gleich sein wollte (Jes 14,13.14).
Für die Bewohner Moabs ist überall Schrecken, nirgends ist ein sicherer Ort (Verse 43.44). Sie werden vor dem Grauen fliehen, aber dann in eine Grube fallen. Wenn sie es schaffen, von dort hochzuklettern und weiter zu fliehen, werden sie im Garn gefangen werden (vgl. Jes 24,17.18a). Ihre Lage ist hoffnungslos, es gibt kein Entrinnen vor dem Gericht, denn der HERR bringt das Jahr seiner Heimsuchung über Moab. Der HERR spricht und so geschieht es.
Einige denken, sie werden in Hesbon sicher sein und Schutz (Schatten) finden (Vers 45). Aber der Feind wird dort sein und sie verzehren. Der Feind herrscht in ganz Moab. Sie können nichts anderes tun als wehklagen (Vers 46). Moab, das Volk des Gottes Kamos, ist untergegangen wie ein sinkendes Schiff, das in den Wellen verschwindet und vom Meer verschluckt wird. Kamos, der Götze, ist als Lügner entlarvt worden. Er hat nicht verhindern können, dass die Söhne und Töchter „seines“ Volkes in Gefangenschaft geraten sind.
Das Kapitel zeigt die Gerechtigkeit Gottes in seinem Gericht über die Sünde. Er wird Moab für seine Sünden des Stolzes und des Götzendienstes bestrafen. Der letzte Vers zeigt jedoch, dass Gott auch ein Gott der Gnade ist (Vers 47). Gott verheißt hier, dass Moab in späteren Zeiten, also in der Endzeit, als Volk wiederhergestellt werden wird. Wenn Christus zum zweiten Mal auf der Erde erscheint, um dann als Messias zu regieren, dann wird es geschehen.