Behandelter Abschnitt Jer 46,7-12
Verse 7–12 | Der Stolz Ägyptens gedemütigt
7 Wer ist es, der heraufsteigt wie der Nil, wie Ströme wogen seine Gewässer? 8 Ägypten steigt herauf wie der Nil, und wie Ströme wogen seine Gewässer; und es spricht: Ich will hinaufsteigen, will das Land bedecken, will Städte zerstören und ihre Bewohner. 9 Steigt hinauf, ihr Pferde, und rast, ihr Wagen; und die Helden mögen ausziehen, Kusch und Put, die den Schild fassen, und die Luditer, die den Bogen fassen [und] spannen! 10 Aber dieser Tag ist für den HERRN, den HERRN der Heerscharen, ein Tag der Rache, um sich zu rächen an seinen Widersachern; und fressen wird das Schwert und sich sättigen und sich laben an ihrem Blut. Denn der Herr, der HERR der Heerscharen, hat ein Schlachtopfer im Land des Nordens, am Strom Euphrat. 11 Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, du Jungfrau, Tochter Ägyptens! Vergeblich häufst du die Heilmittel; da ist kein Pflaster für dich. 12 Die Nationen haben deine Schande gehört, und die Erde ist voll von deinem Klagegeschrei; denn ein Held ist über den anderen gestrauchelt, sie sind beide zusammen gefallen.
Es ist, als ob der HERR sagt, dass Er sich genau ansehen wird, wer das ist, der da wie der Nil mit großer Gewalt heraufkommt (Vers 7). Oh ja, es ist Ägypten, das heraufkommt wie der reißende Nil (Vers 8). Der HERR hört, wie er knurrt und groß redet und sagt: „Ich will hinaufsteigen.“ „Ich, das mächtige Ägypten, bin so zahlreich, dass ich das Land bedecken werde“, und: Ich „will Städte zerstören und ihre Bewohner“.
Die Pferde und Wagen werden angeschrien und gejagt (Vers 9). Die mächtigen Männer erscheinen siegessicher. Es sind nicht nur Ägypter. Auch „Kusch und Put, die den Schild fassen“, und „die Luditer, die den Bogen fassen [und] spannen“, sind Teil dieses mächtigen Heeres.
Dann hören wir den HERRN wieder in seiner Erhabenheit über all dieses aufgeblasene Zeug von mickrigen kleinen Menschen. Es ist sein Tag, nicht der von Ägypten (Vers 10). „Der Herr, HERR der Heerscharen“, wird sich an seinen Feinden rächen. Er ist es, der Ägypten letztendlich richtet und die Babylonier dazu benutzt. Das Abschlachten durch das Schwert geschieht „für den HERRN, den HERRN der Heerscharen“. Der Ort des Gemetzels ist „im Land des Nordens, am Strom Euphrat“, bei Karchemis.
Spöttisch spricht der HERR die „Jungfrau, Tochter Ägyptens“ an, die wie tödlich verwundet an den Ufern des Euphrat liegt (Vers 11). Sie sollen nach Gilead gehen, um Balsam für ihre Wunden zu bekommen. Das Gleiche wurde zu Juda gesagt (Jer 8,22). Aber auch wenn die Ägypter noch so viel medizinisches Wissen haben und noch so viele Medikamente einnehmen, werden sie ihre frühere Stärke nicht wiedererlangen. Die Schläge und Wunden, die ihnen zugefügt wurden, sind unheilbar.
Das Zeugnis ihres schändlichen Untergangs erreicht die Nationen (Vers 12). In ihrem Land selbst wird gejammert. Ihre Krieger sind alle von ihren Sockeln gefallen. Anstatt sich gegenseitig zu helfen, sind sie in ihrem Sturz übereinander gestrauchelt.