Behandelter Abschnitt Jer 10,1-5
Verse 1–5 | Die Torheit des Götzendienstes
1 Hört das Wort, das der HERR zu euch redet, Haus Israel! 2 So spricht der HERR: Lernt nicht den Weg der Nationen, und erschreckt nicht vor den Zeichen des Himmels, weil die Nationen vor ihnen erschrecken. 3 Denn die Satzungen der Völker sind Nichtigkeit; denn Holz ist es, das einer aus dem Wald gehauen hat, ein Werk von Künstlerhänden, mit dem Beil [gefertigt]. 4 Er schmückt es mit Silber und mit Gold; mit Nägeln und mit Hämmern befestigen sie es, dass es nicht wankt; 5 sie sind wie eine gedrechselte Palme und reden nicht; sie werden getragen, denn sie gehen nicht. Fürchtet euch nicht vor ihnen; denn sie können nichts Böses tun, und Gutes zu tun steht auch nicht bei ihnen.
Immer wieder ertönt der Ruf, das Wort zu hören, das der HERR redet, auch jetzt wieder (Vers 1). Dieser Ruf ergeht an das „Haus Israel“, das heißt an alle, die dazu gehören, wo immer sie sich befinden, im Land oder in der Zerstreuung. Das Wort soll all unser Denken und Handeln bestimmen.
Wenn wir nicht auf das Wort hören, werden wir den Weg der Nationen lernen (Vers 2). Nicht den Weg der Nationen zu lernen, bedeutet für uns, dass wir unser Denken nicht von der Welt beeinflussen lassen sollen (Röm 12,2). Wenn die Welt doch Einfluss auf unser Denken gewinnt, wird sich das in unserem Verhalten zeigen, in den Dingen, die wir verfolgen. Wir verlagern dann die Quelle der Informationen über das Leben von der Bibel zu den Götzen.
Die Völker beobachten die Sternenwelt, um Zeichen zu beobachten, aus denen sie die Zukunft ablesen können. Wir nennen das Astrologie, die hier verurteilt wird. Wie viele Christen gibt es, die Horoskope zur Kenntnis nehmen? Dahinter stecken furchterregende Dämonen und Mächte, die „erschrecken“. Für Gottes Volk kommt vom Himmel, was von Gott kommt, und Er gibt seinem Volk Gutes.
Es ist eine große Torheit, den Methoden der Völker zu folgen, denn es sind unsinnige Methoden (Vers 3). Auf irgendwelche Zeichen zu achten statt auf das Wort Gottes, führt immer in die Irre. Schaut es euch doch an, wie die Nationen vorgehen. Sie beten Holz an, das sie
erst selbst aus dem Wald gehauen haben,
und dann mit ihren Händen bearbeitet und zu einem Gott umgestaltet haben.
Danach haben sie es mit kostbaren Materialien der Schöpfung geschmückt (Vers 4).
Schließlich haben sie diesen Gott mit ihren eigenen Händen so fest genagelt, dass er nicht wackeln oder fallen kann.
Später haben sie ihm auch ein königliches Gewand angelegt (Vers 9).
Sie sollten es sich genau ansehen. Ist es nicht absolut lächerlich, Respekt vor einem Stück Holz zu haben oder Hilfe von ihm zu erwarten, von einem Stück Holz, das sich nicht einmal von selbst auf den Beinen halten kann? Können sie nicht sehen, dass ein solcher Gott eher einer Vogelscheuche gleicht (Vers 5)? Man muss so dumm wie ein Vogel sein, um sich vor einem solchen leblosen Skelett zu fürchten.
Solche Götter können gar nichts tun. Sie können kein Wort sagen, um jemanden zu trösten. Sie können keinen Schritt tun, um jemandem zu helfen, der in Not ist. Stattdessen sind sie selbst eine Last, die getragen werden muss. Und doch beugt sich der Mensch vor ihnen. Welch eine Torheit, einem solchen Gott Beachtung zu schenken und sich vor ihm zu fürchten, als ob dieser etwas tun könnte, es sei zum Guten oder zum Bösen. Und doch geschieht es auch heute noch, zum Beispiel mit einem Kruzifix und anderen Gegenständen, die die römisch-katholische Kirche verkauft und mit denen die Menschen herumlaufen.
Gott spottet hier über die Götzen (
Wenn jemand keine persönliche Beziehung zu dem lebendigen Gott durch den Glauben an Jesus Christus hat, bedeutet das nicht, dass er kein Bedürfnis nach einem Gott hat. Eine solche Person unterwirft sich einem Ersatzgott und ersetzt die wahre Anbetung durch falsche Anbetung. Das Ergebnis ist Götzendienst. Wir sehen das zum Beispiel in der Anbetung des Papstes und von Sporthelden. Wir sehen es auch in der Anbetung der Materie, beispielsweise in Form von Habsucht. Die Gier des Menschen zeigt, dass er ein Götzendiener ist. Gottes Wort spricht von „Habsucht, die Götzendienst ist“ (Kol 3,5).