Behandelter Abschnitt Jer 9,24-25
Verse 24.25 | Israel ist unbeschnittenen Herzens
24 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da werde ich alle Beschnittenen mit den Unbeschnittenen heimsuchen: 25 Ägypten und Juda und Edom und die Kinder Ammon und Moab und alle mit geschorenen Haarrändern, die in der Wüste wohnen; denn alle Nationen sind unbeschnitten, und das ganze Haus Israel ist unbeschnittenen Herzens.
Die Verse 22 und 23 sind eine Warnung davor, sich auf menschliche Fähigkeiten zu verlassen. Die Verse 24 und 25 verurteilen das Verlassen auf religiöse Vorrechte. So wie die Erkenntnis des HERRN wichtiger ist als Weisheit, Stärke und Reichtum, so ist der Glaube im Herzen wichtiger als jede äußere Form der Religion. Das Gericht kommt über alle, die nur das äußere Zeichen tragen, dass sie zu Gottes Volk gehören, aber auch über die, die dieses Zeichen nicht haben, die Nationen (Vers 24). Sie sind alle gleich vor Gott, weil sie Ihn alle ignorieren (Röm 2,12).
Juda wird in einem Atemzug mit den Nationen genannt (Vers 25), weil sie sich wie die Nationen verhalten. Das Scheren der Haarränder ist ein heidnischer Brauch und vom HERRN für sein Volk verboten (3Mo 19,27). Juda ist viel schuldiger als die Nationen, denn sie haben das äußere Zeichen, dass sie Gottes Volk sind, aber sie verhalten sich wie die Nationen. Sie sind ein „unbeschnittenes Volk“ im Herzen, obwohl sie äußerlich beschnitten wurden. Was für Juda gilt, gilt für das ganze Haus Israel: Sie sind körperlich beschnitten, aber im Herzen unbeschnitten. Die wahre Beschneidung vor Gott ist die des Herzens (Röm 2,29).