Behandelter Abschnitt Jes 41,17-20
Verse 17–20 | Verheißung des Segens
17 Die Elenden und die Armen, die nach Wasser suchen, und keins ist da, deren Zunge vor Durst vertrocknet: Ich, der HERR, werde sie erhören, ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen. 18 Ich werde Ströme hervorbrechen lassen auf den kahlen Höhen, und Quellen inmitten der Talebenen; ich werde die Wüste zum Wasserteich machen und das dürre Land zu Wasserquellen. 19 Ich werde Zedern in die Wüste setzen, Akazien und Myrten und Olivenbäume, werde in die Steppe pflanzen Zypressen, Platanen und Buchsbäume miteinander; 20 damit sie sehen und erkennen und zu Herzen nehmen und verstehen allesamt, dass die Hand des HERRN dies getan und der Heilige Israels es geschaffen hat.
Der HERR, der die Zukunft kennt, denkt mit Mitleid an die Elenden und Armen seines Volkes, die noch durch große Not gehen werden, darge-
stellt durch eine extreme Dürre (Vers 17). Der Durst ist hier ein Bild für die Sehnsucht nach dem HERRN (vgl. Ps 42,1). Er denkt nicht nur an alle, die aus Babel kommen werden, sondern an alle von seinem Volk, die zu allen Zeiten Verluste und Leiden begegnen. Er denkt dabei vor allem an den gläubigen Überrest in der großen Drangsal. Der HERR verspricht ihnen, dass Er sie erhören und nicht verlassen wird. Er wird sie reichlich erquicken, indem Er Vorräte auf eine Weise aufschließt, die nur Er wirken kann (Vers 18; Jes 12,3; 55,1).
Obwohl dies alles die buchstäbliche Veränderung beschreibt von dem heimatlosem Zustand Israels hin zu dem überreichen Segen, den sie im Friedensreich empfangen werden (vgl. Jes 35,6.7), haben diese Verheißungen doch auch eine geistliche Bedeutung. Es gibt einen klaren Hinweis auf das Wasser, das auf übernatürliche Weise vorhanden war, während der Reise des Volkes Gottes in der Wüste nach der Befreiung aus Ägypten. Diesem Wasser wird eine geistliche Bedeutung zugeschrieben (1Kor 10,4; vgl. Joh 4,14; 7,37-39; Off 22,17).
Vers 19 fährt weiter mit der bildlichen Beschreibung der vielfältigen Vorkehrungen zur Erfrischung und zum Trost für das Volk an dem künftigen Tag. Diese Fülle wird beschrieben durch die Erwähnung von sieben Sorten Bäume, von denen der HERR sagt, dass Er sie in der Wüste pflanzen wird, die dadurch in ein wahres Paradies verwandelt werden wird. Alle diese Bäume sind langlebig und haben einen angenehmen Duft. Auch dies ist ein Bild für den fortwährenden Genuss der Gemeinschaft, die der Geist bewirkt, und für den angenehmen Duft davon.
Diesen Überfluss des Segens, dargestellt in diesen sieben Bäumen, ist nicht das Ergebnis menschlicher Pflanzungen. Wenn diese Zeit angebrochen sein wird, werden alle, die sie genießen werden, sich in vierfacher Weise davon bewusst sein, dass dies alles das Ergebnis ist des Wirkens „der Hand des HERRN“ und seiner schöpferischen Kraft (Vers 20).
In dieser vierfachen Weise, „sehen und erkennen, zu Herzen nehmen und verstehen“, findet eine Steigerung statt. Diese Steigerung beschreibt auch, was das Ergebnis sein sollte, wenn wir über die Heilige Schrift nachdenken und Gottes Handeln mit uns reflektieren. Es sollte uns dazu führen, hinter all dem Segen, der aus Gottes schöpferischer Hand kommt, den
Schöpfer dieses Segens zu sehen. Es geht darum, dass uns das Geschenk anleitet zur Bewunderung des Gebers und nicht, dass wir bei dem Geschenk stehenbleiben.