Behandelter Abschnitt Jes 21,13-17
Verse 13–17 | Ausspruch über Arabien
13 Ausspruch über Arabien. In der Wildnis von Arabien müsst ihr übernachten, [ihr] Karawanen der Dedaniter. 14 Bringt dem Durstigen Wasser entgegen! Die Bewohner des Landes Tema kommen mit seinem Brot dem Flüchtling entgegen. 15 Denn sie flüchten vor den Schwertern, vor dem gezückten Schwert und vor dem gespannten Bogen und vor der Wucht des Krieges. 16 Denn so hat der Herr zu mir gesprochen: Binnen Jahresfrist, wie die Jahre eines Tagelöhners, wird alle Herrlichkeit Kedars verschwinden. 17 Und die übrig gebliebene Zahl der Bogen, der Helden der Söhne Kedars, wird gering sein; denn der HERR, der Gott Israels, hat geredet.
Das Wort „Arabien“ (Vers 13) ist verwandt mit dem Wort „Nacht“ („übernachten“). Der Ausdruck „übernachten“ bezieht sich auf die Tatsache, dass die Araber vor dem Feind fliehen werden. Dass sie nicht auf den normalen
Karawanenwegen übernachten sollten, sondern im (wilden) Wald, wo es keine Oasen gibt, unterstreicht diesen Gedanken.
Die Dedaniter sind ein arabischer Handelsstamm aus dem Süden Arabiens. Handel zu treiben beinhaltet, dass sie Reisende mit Karawanen sind, die ihre Waren zu weit entfernten Orten transportieren. Sie sind Nachkommen von Abraham und Ketura (1Mo 25,1-3). Tema befindet sich im Nordwesten Arabiens. Jesaja ruft die Temaniter auf, den Flüchtlingen mit Wasser und Brot zu helfen (Vers 14). Die Dedaniter sind auf der Flucht vor dem Schwert des Königs von Assyrien (Vers 15). Nun müssen sie die Nacht bei den Temanitern verbringen, einem ismaelitischen Stamm, Nachkommen von Abraham und Hagar (1Mo 25,12.15).
Die Araber mögen zwar durch ihre Flucht der unmittelbaren Gefahr entkommen sein, aber ziemlich bald danach werden sie dennoch von einer großen Katastrophe heimgesucht werden. Der Zeitpunkt ist wieder genau festgelegt (Vers 16; vgl. Jes 16,14). Kedar liegt im Norden von Arabien. Es ist bekannt für seine schönen schwarzen Zelte (Hld 1,5; vgl. Jer 49,28.29). Von dieser Schönheit wird, wie bei diesen arabischen Stämmen, nicht viel übrig bleiben (Vers 17).