Behandelter Abschnitt Jes 15,2-4
Verse 2–4 | Moab in Trauer gestürzt
Man steigt zum Tempel hinauf und nach Dibon auf die Höhen, um zu weinen; auf Nebo und auf Medeba jammert Moab; auf allen seinen Häuptern ist eine Glatze, jeder Bart ist abgeschoren. 3 Auf seinen Gassen gürten sie sich Sacktuch um, auf seinen Dächern und auf seinen Märkten jammert alles, zerfließend in Tränen. 4 Und Hesbon schreit und Elale; bis Jahaz wird ihre Stim-
me gehört. Darum schreien die Gerüsteten Moabs laut auf, seine Seele bebt in ihm.
Um Hilfe bei den Göttern zu suchen, gehen die Moabiter auf die Höhen, zu ihrem Götzentempel (Vers 2a). Dort klagen sie über die gefallenen Städte Nebo und Medeba. Ihre Trauer über das Unglück des Volkes drücken sie nicht nur mit dem Mund durch Klagen aus, sondern auch durch äußere Zeichen wie das Scheren des Kopfes und das Rasieren des Bartes (Vers 2b). Diese Trauerbräuche sind allgemein, „alle Häupter“ und „jeder Bart“. Auch ihre Kleidung zeigt ihre Trauer (Vers 3). An allen Orten, auf der Straße, auf den Hausdächern, auf den Plätzen, überall ist ihre Trauer zu sehen und zu hören.
Der Besuch bei den Götzen auf den Höhen (Vers 2) brachte keine Linderung ihres Kummers, sie „zerfließen in Tränen“ (Vers 3b). In Städten wie Hesbon und Elale schreien sie es heraus (Vers 4). Die Schreie sind bis in das ferne Jahaz zu hören. Ganz Moab zittert, und selbst die Krieger sind von Angst erfüllt und haben keinen Mut mehr zu kämpfen.