Behandelter Abschnitt Jes 10,24-27
Verse 24–27 | Der Überrest wird befreit
24 Darum, so spricht der Herr, der HERR der Heerscharen: Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, wenn er dich mit dem Stock schlagen und seinen Stab gegen dich erheben wird nach der Weise Ägyptens! 25 Denn noch eine ganz kurze Zeit, so wird der Grimm zu Ende sein und mein Zorn sich wenden zu ihrer Vernichtung. 26 Und der HERR der Heerscharen wird über ihn die Geißel schwingen wie in der Niederlage Midians am Felsen Oreb; und sein Stab wird über das Meer sein, und er wird ihn erheben, wie er ihn über Ägypten erhob. 27 Und es wird an jenem Tag geschehen, dass seine Last weichen wird von deiner Schulter und sein Joch von deinem Hals; und das Joch wird gesprengt werden infolge des Fettes.
Der Herr, der HERR der Heerscharen, sagt seinem Volk, dass es sich nicht vor den Assyrern fürchten soll (Vers 24). Sie werden wohl kommen und sie schlagen, aber nach „einer ganz kurzen Zeit“ wird der „Grimm“ des HERRN gegen sie ein Ende haben (vgl. Jes 9,11.16.20; 10,4) und dann wird sich sein Zorn gegen die Assyrer „wenden zu ihrer Vernichtung“ (Vers 25). So war es doch auch mit den Ägyptern, nicht wahr? Zuerst wurden sie unterdrückt, aber dann wandte sich Gottes Hand gegen diesen Feind seines Volkes (vgl. Jes 52,4). So wird es auch Assyrien ergehen.
Jesaja erinnert auch daran, wie Midian besiegt wurde (Vers 26; Ri 7,25; vgl. Jes 9,3), und er erinnert noch an die Befreiung des Volkes, als es vor dem Schilfmeer stand. Die Israeliten hatten keinen Ausweg mehr. Das Meer war vor ihnen und der Pharao mit seinem Heer hinter ihnen. Da erhob Mose seinen Stab, der hier der Stab des HERRN ist, und es entstand ein Weg durch das Meer. Die Israeliten gingen hindurch, während der Pharao und sein Heer im Meer umkommen.
Es ist gut, daran zu denken, wie Gott uns in der Vergangenheit aus schwierigen Lagen gerettet hat. Das gibt Mut, Ihm auch im Hinblick auf eine bevorstehende Notsituation zu vertrauen. In diesem Vertrauen verkündet Jesaja das, was am Ende sein wird. Die „Last wird weichen von der Schulter“ und das Joch wird „gesprengt“ (Vers 27). Das belastete Herz atmet auf, Gefangenschaft und Knechtschaft sind vorbei. Innerlich ist Frieden, äußerlich ist Freiheit, „infolge des Fettes“. „Fett“ bedeutet wörtlich „Öl“, das zum Salben verwendet wird. Deshalb übersetzen andere „wegen der Salbung“, d. h. wegen Christus, dem Gesalbten, der dann in Jerusalem regieren wird.
Das Assyrien der Endzeit ist dasselbe wie der König des Nordens (Dan 11,1-35) mit dem Großreich Gog (Russland) dahinter. Er fällt in das Land
ein und überflutet alles. Der König des Nordens ist der Anführer einer
Koalition von zehn Ländern (Ps 83,6-9) nördlich von Israel, alle
islamisch (schiitisch?), und erfüllt mit einem großen Hass auf Israel.
Nach der Vernichtung des Königs des Nordens auf den Bergen Israels, wird
sein Platz von Gog eingenommen – Russland und seinen Verbündeten. Aber
es gibt keinen Grund zur Furcht, denn der Herr Jesus wird auch diesen
letzten Feind seines Volkes vollständig vernichten (