Behandelter Abschnitt Jes 10,24-27
Dann wird tatsächlich Israels Unglaube für immer vergehen: Israel wird nicht mehr auf einen fleischlichen Arm vertrauen, sei es ein ägyptischer, assyrischer oder was auch immer. Die Schlachtung Midians und die Art und Weise Ägyptens geben die charakteristischen Muster der zukünftigen Befreiung.13
Darum, so spricht der Herr, der Herr der Heerscharen: Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, wenn er dich mit dem Stock schlagen und seinen Stab gegen dich erheben wird nach der Weise Ägyptens! Denn noch eine ganz kurze Zeit, so wird der Grimm zu Ende sein und mein Zorn sich wenden zu ihrer Vernichtung. Und der Herr der Heerscharen wird über ihn die Geißel schwingen wie in der Niederlage Midians am Felsen Oreb; und sein Stab wird über das Meer sein, und er wird ihn erheben, wie er ihn über Ägypten erhob. Und es wird an jenem Tag geschehen, dass seine Last weichen wird von deiner Schulter und sein Joch von deinem Hals; und das Joch wird gesprengt werden infolge des Fettes (10,24–27).
13 Dr. R. P. Smith, der verstorbene Dekan von Canterbury, sagt treffend (in seiner Authenticity and Messianic Interpretation of Isaiah, S. 63): „Damit markiert der Prophet sogleich den Unterschied zwischen den beiden Königreichen. Das eine hat einen festen Platz in der göttlichen Heilsgeschichte; das andere wird nur für einen vorübergehenden Zweck benutzt. Für den Augenblick mag es also triumphieren; aber es hat keine eigene Mission, keinen festen Endzweck in der Welt, und deshalb umschließt es keine besondere Vorsehung. Aber Jerusalem, wie unwürdig es auch sein mag, war das eigentliche Zentrum der Weltgeschichte; und trotz seiner Schwäche, trotz seiner relativen Unbedeutsamkeit musste es die weitaus mächtigeren Königreiche Ninives und Babylons, Persiens und Mazedoniens und Antiochiens überleben; denn von seiner Existenz hing die Vollendung der unveränderlichen Ratschlüsse Gottes ab.“ Es hätte die Überzeugung des Autors und den Wert seines Buches ungemein erhöht, wenn er gesehen hätte, dass die Absichten Gottes in Bezug auf die Erde, die sich um Israel als ihren Mittelpunkt drehen, wegen ihrer Verwerfung des Messias und des Evangeliums nur für eine Zeit ausgesetzt sind, um am Ende dieses Zeitalters durch Gnade erneuert zu werden, um das neue Zeitalter herbeizuführen, wenn Gott seine gegenwärtige Sammlung aus dem Universum unter seiner Herrschaft vollendet hat (und wir mit Ihm auferstanden und verherrlicht sind), und die Nationen dann auf der Erde den Segen unter seiner Herrschaft genießen werden. Das gegenwärtige Zeitalter hat ein ganz anderes Ziel und einen anderen Charakter als das kommende Zeitalter, das sich wiederum von der Ewigkeit unterscheidet, die auf den großen weißen Thron oder das Gericht der Toten.↩︎