Einleitung
Der Psalm beschreibt die Erfahrung Davids in einer Weise, die auch für den gläubigen Überrest gilt. Es ist ein Flehen und ein Ausdruck ihres Vertrauens. Einige Aussagen treffen auf den Herrn Jesus zu, wie die Worte der ersten Zeile von Vers 6, denn sie werden von Ihm am Kreuz gesprochen (Lk 23,46). Viele Teile dieses Psalms können auch auf uns angewendet werden.
David schrieb den Psalm in einer Zeit großer Not. Es ist das Gebet eines Mannes, der verachtet, gelästert und verfolgt wird. David hat eine solche Situation schon oft erlebt. Wir sehen, dass viele seiner Psalmen daraus entstanden sind. In diesem Psalm ermutigt er den niedergeschlagenen Gläubigen, den HERRN zu lieben und stark zu sein, denn der HERR wird ihn bewahren, weil seine Zeit in seiner Hand ist. Das Leben der Gläubigen liegt in der Hand Gottes, nicht in der Hand von Feinden oder Umständen.
Mehrmals sehen wir in diesem Psalm den Übergang vom Flehen zum Danken und umgekehrt vom Danken zum Flehen:
Erster Zyklus:
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Gebet (Verse 1.2),
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Vertrauen (Verse 3–5a) und
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Dank (Verse 5b–8). Zweiter Zyklus:
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Klage (Verse 9–13),
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Vertrauen (Verse 14.15a),
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Gebet (Verse 15b–18) und
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Dank (Verse 19–24).
Wir sehen darin eine Darstellung des Lebens, das seine Höhen und Tiefen hat. Manchmal sind wir hoch auf dem Berg und manchmal tief in einem Tal. Nach dem Tal klettern wir jubelnd wieder hinauf, wonach wir eine weitere Zeit der Not haben können. Aber der Psalm endet mit Dank und Ermutigung.
Verse 1 | Überschrift
1 Dem Vorsänger. Ein Psalm von David.
Für den Ausdruck „Vorsänger“ siehe die Erklärung zu Psalm 4,1.
Für den Ausdruck „Psalm von David“ siehe die Erklärung zu Psalm 3,1.