Behandelter Abschnitt Neh 4,15-17
Verse 15–17 | Allezeit im Werk des Herrn
15 So arbeiteten wir an dem Werk, und die Hälfte von ihnen hielt die Lanzen vom Aufgang der Morgenröte an, bis die Sterne hervortraten. 16 Auch sprach ich in jener Zeit zum Volk: Jeder übernachte mit seinem Diener innerhalb Jerusalems, so dass sie uns nachts zur Wache und tagsüber zum Werk dienen. 17 Und weder ich noch meine Brüder, noch meine Diener, noch die Männer der Wache, die in meinem Gefolge waren – wir zogen unsere Kleider nicht aus. Jeder [ging mit] seinen Waffen [zum] Wasser.
Am Tag wird gearbeitet und in der Nacht wird gewacht. Wer den Dienst für den Herrn ernst nimmt, ist durchgängig damit beschäftigt. Das heißt nicht, dass wir nicht schlafen dürfen oder uns nie waschen müssen oder keine saubere Kleidung anziehen sollten. Das will Nehemia damit auch nicht sagen. Was daraus spricht ist, dass das Werk weitergehen muss und dass die Wachsamkeit nicht nachlassen darf.
Jemand, der mit einem Werk für den Herrn beschäftigt ist, kann dadurch so in Beschlag genommen werden, dass er vergisst zu wachen. Ein Arbeiter für den Herrn muss aufmerksam bleiben für das Handeln des Feindes. Der Feind schläft nicht, darum darf der Arbeiter auch nicht schlafen. Die Waffe muss in der rechten Hand gehalten werden, bereit zum Gebrauch.
Es ist nötig, immer die ganze Waffenrüstung Gottes zu tragen, „damit ihr zu bestehen vermögt gegen die Listen des Teufels“ (Eph 6,11). Wir müssen uns bewusst sein, dass Gott uns seine Waffenrüstung gegeben hat. Darum steht da: „Deshalb nehmt die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag zu widerstehen und, nachdem ihr alles ausgerichtet habt, zu stehen vermögt“ (Eph 6,13). In der Praxis bedeutet dies, die Haltung eines Menschen anzunehmen, der vollständig mit Waffen ausgerüstet ist. Dann gibt es keinen einzigen Grund, dir durch den Feind Angst einjagen zu lassen. Wer die ganze Waffenrüstung anhat, ist unantastbar.
Nehemia weiß, dass ein Sieg nicht bedeutet, dass der Feind ausgeschaltet ist. Das ist er für den Moment, aber er wird mit neuen Listen zurückkommen. Es ist für den Christen eine tödliche Gefahr zu meinen, dass er ein bestimmtes Problem endgültig besiegt hat. Es kann eine bestimmte Knechtschaft sein oder etwas, worin er schwach ist. Du kannst deine Absonderung gut geregelt haben, aber denk nie, dass du keinen Schwachpunkt mehr hast.
In der Welt ist es Nacht. Christen leben in der Nacht. Die Welt kann uns mit nichts anderem beschäftigen als mit den „unfruchtbaren Werken der Finsternis“. Die Schrift ruft uns dazu auf, damit „nicht Gemeinschaft“ zu haben (Eph 5,11). Wir müssen diese Werke anprangern, sie in ihrem wahren Charakter offenbaren, sie demaskieren und so die Wirksamkeit des Feindes ausschalten.
Neben einer Waffe hat jeder auch Wasser. Auch Wasser ist ein Bild vom Wort Gottes. Wasser dient der Erquickung und der Reinigung. Beides benötigen wir, um in der Lage zu sein, den Kampf gut zu kämpfen.