Behandelter Abschnitt Neh 4,5-6
Verse 5.6 | Eine List der Widersacher
Unsere Widersacher aber sprachen: Sie sollen es nicht wissen und es nicht sehen, bis wir mitten unter sie kommen und sie erschlagen und dem Werk ein Ende machen. 6 Und es geschah, als die Juden, die neben ihnen wohnten, kamen und uns [wohl] zehnmal sagten, aus allen Orten her: Kehrt zu uns zurück!,
Es ist, als ob der Feind riecht, dass die Bauenden an Fahrt verlieren. Trotz der Wache, die Nehemia eingesetzt hat, besprechen sie miteinander, wie sie ungesehen in die Mitte der Juden kommen können. Wenn der Mut aufgegeben wird, ist das der Augenblick für einen neuen Angriff des Feindes. Der sieht seine Chance, um den letzten Schlag auszuteilen. Sie schrecken nicht vor Gewalt und Mord zurück. Der Zweck heiligt die Mittel. Wer getötet ist, stellt keine Gefahr mehr dar.
Gewalt und Mord findet nicht nur mit den Händen und buchstäblichen Waffen statt. Wir können auch mit unseren Worten töten: „Da ist jemand, der unbesonnene Worte redet gleich Schwertstichen“ (Spr 12,18a). Wenn wir unbegründete Kritik an Arbeitern Gottes üben, sie in ein schlechtes Licht stellen, können wir ihnen dadurch den Mut nehmen, weiter zu gehen. Wenn Gott Segen und Erfolg zu einem Werk für Ihn gegeben hat, ist der Feind direkt dabei, es schlecht zu machen und das Werk zum Stillstand zu bringen.
Der Feind findet in den Juden, die bei ihnen wohnen, willige Komplizen, um ihre Botschaft zu überbringen. Diese Juden sind vollständig vom Feind beeinflusst. Täglich erfahren sie die Gehirnwäsche mit der Ansicht des Feindes. Darum sind diese Juden auch die Botschafter schlechthin, um ihre Volksgenossen mit ihren giftigen Worten zu bearbeiten. Was hier geschieht, ähnelt einem Propagandakrieg. Die Botschaft wird immer wieder wiederholt. Es ist damit wie mit der Werbung: die Stärke und Effektivität liegt in der Wiederholung. Wenn der Standpunkt bloß oft genug vertreten wird, wird das Publikum schließlich daran glauben. Ein andauernder alarmierender Bericht wirkt lähmend.
Diese Juden leben in der Nähe des Feindes und hören immer seine Propaganda. Aber sie haben keine Verbindung mit dem brennenden Geist Nehemias. Dadurch stehen sie außerhalb von der Macht und Kraft, die von ihm ausgeht. Sie sehen nur die Macht des Feindes.
Christen, die von Menschenfurcht geleitet werden, können leicht ein Stolperstein in der Arbeit für den Herrn sein. Wenn auf ihre Forderungen eingegangen wird, hat der Feind einen Sieg davongetragen. Wenn Schwachheit im Spiel ist, will Gott, dass wir uns für solche Christen einsetzen. Wenn aber Angst im Spiel ist, wenn man sich nicht deutlich mit dem Werk des Herrn eins macht, dürfen wir uns nicht darauf einlassen. In so einem Fall sind Gefühle des Mitgefühls fehl am Platz.
Christen, die inmitten der Feinde wohnen und jeden Tag hören und sehen, was sie zu bieten haben, werden dadurch beeinflusst. Sie stehen nicht in engem Kontakt zum Werk Gottes. Sie werden mehr durch das Denken der Welt geleitet als durch den Geist und das Wort Gottes. Es gibt kaum Gemeinschaft mit Gott und dem Herrn Jesus. Sie haben so ihre eigenen Gedanken über das Werk des Herrn und beurteilen es nach weltlichen Maßstäben. Sich ihnen zu öffnen bedeutet auch, unter ihren negativen Einfluss zu geraten.
Der Satan wird alles versuchen, um Kinder Gottes glauben zu lassen, dass seine Macht größer ist als die Macht des Herrn Jesus. Die, die sich äußerlich mit der Welt vermischen, obwohl sie innerlich nicht damit übereinstimmen, verhalten sich wie Lot. Sie sind sichtlich unter dem Eindruck der Macht Satans und nicht in der Lage, sich davon zu lösen. So wie Lot müssen sie an dem Tag, an dem das Gericht kommt, davon weggerissen werden.