Behandelter Abschnitt 1Kön 8,37-40
Verse 37–40 | Vierte Bitte
37 Wenn eine Hungersnot im Land sein wird, wenn Pest sein wird, wenn Kornbrand, Vergilben des Getreides, Heuschrecken oder Grillen sein werden; wenn sein Feind es belagert im Land seiner Tore, wenn irgendeine Plage, irgendeine Krankheit sein wird – 38 welches Gebet, welches Flehen irgend geschehen wird von irgendeinem Menschen, von deinem ganzen Volk Israel, wenn sie jeder die Plage seines Herzens erkennen werden und er seine Hände ausbreitet zu diesem Haus hin, 39 so höre du im Himmel, der Stätte deiner Wohnung, und vergib, und tu und gib jedem nach allen seinen Wegen, wie du sein Herz kennst – denn du allein kennst das Herz aller Menschenkinder –; 40 damit sie dich fürchten alle Tage, die sie in dem Land leben werden, das du unseren Vätern gegeben hast.
Hier treffen Krankheit und Hunger das Land (3Mo 26,19.25; 5Mo 28,22.23.38). Es wird nicht direkt auf die Sünde Bezug genommen. Der Hunger ist das Ergebnis von Plagen und Feinden, die über das Volk kommen, wegen der Plagen in den Herzen eines jeden der Glieder des Volkes Gottes. Sie beten zu Gott, um zu erfahren, warum Er diese Plagen kommen
lässt. Die Plagen sind Werkzeuge, die Gott benutzt, um sein Volk zu züchtigen. Sie sind der Anlass für die Selbstprüfung jedes einzelnen Gliedes und es wird zur Erkenntnis führen, dass das Leben nicht so ist, wie Gott es sich wünscht. Das hat nichts damit zu tun, dass es konkrete Sünden gibt, sondern damit, dass es träge im Dienst gegenüber Gott ist.
Wir können uns selbst nicht täuschen, wenn wir in Gottes Gegenwart sind. Gott wird vergeben, wenn jeder den Zustand seines Herzens erkennt, denn nur er kennt das Herz. Wir beurteilen unseren Bruder oft so, als ob wir sein Herz genau kennen. Bei aufrichtiger Selbstprüfung – und das ist Gottes Absicht mit Hunger – kommt ans Licht, was in unseren Herzen ist. Es geht darum, dass jeder sein eigenes Herz erforscht und nicht nach der Lösung in dem sucht, was eine andere Person getan hat oder hätte tun können. Nur wenn alle das aufrichtig tun, wird es wieder Segen geben.
Es handelt sich in diesem Fall um persönliche Untreue. Wenn wir das erkennen, ist der Grund dafür oft die nicht korrekte Setzung unserer Prioritäten. Dann laufen wir eifrig für unsere eigenen Häuser und überlassen das Haus Gottes seinem Schicksal (Hag 1,9b). Wir müssen das bekennen und Gottes Haus wieder an die erste Stelle setzen. Dann wird Gott wieder Segen geben.