Behandelter Abschnitt 1Mo 31,14-21
Verse 14–21 | Jakob flieht
14 Und Rahel und Lea antworteten und sprachen zu ihm: Haben wir noch ein Teil und ein Erbe im Haus unseres Vaters? 15 Sind wir nicht als Fremde von ihm betrachtet worden? Denn er hat uns verkauft und hat auch unser Geld völlig verzehrt. 16 Denn aller Reichtum, den Gott unserem Vater entrissen hat, uns gehört er und unseren Kindern. So tu nun alles, was Gott zu dir geredet hat. 17 Da machte Jakob sich auf und hob seine Kinder und seine Frauen auf die Kamele, 18 und führte all sein Vieh und all seine Habe weg, die er erworben hatte, das Vieh seines Eigentums, das er erworben hatte in Paddan-Aram, um zu seinem Vater Isaak zu kommen in das Land Kanaan. 19 Und Laban war gegangen, um seine Schafe zu scheren; und Rahel stahl die Teraphim, die ihr Vater hatte. 20 Und Jakob hinterging Laban, den Aramäer, indem er ihm nicht mitteilte, dass er fliehen wollte. 21 Und er floh, er und alles, was er hatte; und er machte sich auf und setzte über den Strom und richtete sein Angesicht zum Gebirge Gilead.
Jakob gibt seinen Frauen die Möglichkeit, ihre Gedanken darüber zu äußern, was er ihnen erzählt hat. Er nimmt sie ernst. Dies ist ein Beispiel für den verheirateten Mann heute. Er tut gut daran, auf die Bedenken seiner Frau zu hören. Rahel und Lea ermuntern ihn zu tun, was Gott gesagt hat. Hier sind sie ihm eine echte Hilfe, wenn auch die Motive nicht die edelsten sind. Sie stellen sich auf die Seite Jakobs, weil sie ihren Vater kennen,
während sie tatsächlich den Geist ihres Vaters zeigen. Sie wählen das, was für sie den größten Vorteil bringt.
Als sie gehen, sehen wir die Fürsorge Jakobs für seine Kinder und Frauen, die er auf Kamele setzt, während er selbst für die Herde sorgt. Gleichzeitig ist Jakob sich nicht bewusst, was sich in seiner Familie abspielt. Er weiß nicht, dass Rahel die Götzen ihres Vaters stiehlt. Dies deutet darauf hin, dass Rahel immer noch mit ihrem Herzen an den Götzen hängt, etwas, was vor Jakob verborgen ist. Der Kontakt mit Rahel scheint nicht tief gewesen zu sein. Es ist immer eine üble Sache, wenn eine Frau etwas tut, das sie vor ihrem Mann verborgen hält. Es sagt etwas über die Beziehung aus, nämlich dass Mann und Frau nebeneinander leben.
Sie verschwinden sangund klanglos, heimlich, dem Rezept des „alten“ Jakobs gemäß. Die Schrift nennt es in Vers 20 „hintergehen“ oder, wie in einer anderen Übersetzung wiedergegeben, „sich wegstehlen“. Bei ihm ist immer ein Wechsel zwischen dem Erkennen der Hand Gottes in seinem Leben und dem Handeln nach eigenem Gutdünken. Wir können etwas mit Gott tun, während wir aus selbstsüchtigen Motiven handeln.
Wenn wir beispielsweise an andere etwas verleihen, weil sie es brauchen, ist das gut. Aber wenn wir das tun, weil wir eine Gegenleistung erwarten, wodurch wir reicher werden, ist das falsch (Lk 6,35). Ein solches Handeln zeigt einen Mangel an Vertrauen auf Gott, dass Er für uns sorgen wird, wenn wir Ihm gehorchen.