Behandelter Abschnitt 1Mo 31,1-13
Verse 1–13 | Jakob muss zurück
1 Und er hörte die Worte der Söhne Labans, die sprachen: Jakob hat alles genommen, was unserem Vater gehörte; und von dem, was unserem Vater gehörte, hat er sich all diesen Reichtum verschafft. 2 Und Jakob sah das Angesicht Labans, und siehe, es war gegen ihn nicht wie früher. 3 Und der HERR sprach zu Jakob: Kehre zurück in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft, und ich will mit dir sein. 4 Da sandte Jakob hin und ließ Rahel und Lea aufs Feld rufen zu seiner Herde. 5 Und er sprach zu ihnen: Ich sehe das Angesicht eures Vaters, dass es gegen mich nicht ist wie früher; aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen. 6 Ihr selbst wisst ja, dass ich mit all meiner Kraft eurem Vater gedient habe. 7 Und euer Vater hat mich betrogen und hat meinen Lohn zehnmal verändert; aber Gott hat ihm nicht gestattet, mir Böses zu tun. 8 Wenn er so sprach: Die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein, dann gebaren alle Herden Gesprenkelte; und wenn er so sprach: Die Gestreiften sollen dein Lohn sein, dann gebaren alle Herden Gestreifte. 9 Und Gott hat das Vieh eures Vaters genommen und mir gegeben. 10 Und es geschah zur Brunstzeit der Herde, da erhob ich meine Augen und sah im Traum: Und siehe, die Böcke, die die Herde besprangen, waren gestreift, gesprenkelt und getüpfelt. 11 Und der Engel Gottes sprach im Traum zu mir: Jakob! Und ich sprach: Hier bin ich! 12 Und er sprach: Erhebe doch deine Augen und sieh: Alle Böcke, die die Herde bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und getüpfelt; denn ich habe alles gesehen, was Laban dir tut. 13 Ich bin der Gott von Bethel, wo du ein Denkmal gesalbt, wo du mir ein Gelübde getan hast. Nun mach dich auf, zieh aus diesem Land und kehre zurück in das Land deiner Verwandtschaft.
Die Söhne Labans sind genauso habsüchtig wie ihr Vater. Sie sind neidisch auf Jakobs Güter und sehen sie so, als ob sie ihnen entgangen seien. Sie vergessen, dass Gott ihnen um Jakobs willen wohlgetan hat (1Mo 30,27). So ist auch der Wohlstand des Volkes Israel immer ein Anlass für den Hass der umliegenden Völker gewesen.
Die Söhne Labans empfinden das als Diebstahl. Sie äußern ihren Missmut, der auch von dem Gesicht ihres Vaters abzulesen ist. Jakob gibt auf Labans
Gesicht acht. Das müssen wir auch tun. Angesichter spiegeln oft den Zustand der Seele wider (Neh 2,2). Wie wirkt unser Gesicht? Der Ausdruck auf unserem Gesicht muss echt sein, kein Schein (Mt 6,16a).
Der HERR spricht zu Jakob und erinnert ihn an das Gelübde, das er Ihm gelobt hatte (1Mo 28,20-22). Vorher ist Er ihm im Traum erschienen und hat in diesem Traum zu ihm gesprochen (1Mo 28,12.13). Hier spricht Er zum ersten Mal direkt zu ihm. Insgesamt spricht Gott siebenmal zu Jakob (1Mo 28,13; 31,3.11; 32,24; 35,1.9-13; 46,2).
Jakob bespricht die Angelegenheit mit seinen Frauen. Das ist eine gute Sache. So soll ein Mann mit seiner Frau besprechen, was er plant, und sie in seine Überlegungen einbeziehen. Er weist sie darauf hin, wie Gott mit ihm beschäftigt gewesen ist und für ihn gesorgt hat. Er gibt Gott die Ehre.