Behandelter Abschnitt 1Pet 1,11-13
1Pet 1,11-13: … forschend, auf welche oder welcherart Zeit der Geist Christi, der in ihnen war, hindeutete, als er von den Leiden, die auf Christus kommen sollten, und von den Herrlichkeiten danach zuvor zeugte; denen es offenbart wurde, dass sie nicht für sich selbst, sondern für euch die Dinge bedienten, die euch jetzt verkündigt worden sind durch die, die euch das Evangelium gepredigt haben durch den vom Himmel gesandten Heiligen Geist – Dinge, in welche die Engel hineinzuschauen begehren. Deshalb umgürtet die Lenden eurer Gesinnung, seid nüchtern und hofft völlig auf die Gnade, die euch gebracht wird bei der Offenbarung Jesu Christi; …
Der Apostel beginnt jetzt, die drei aufeinanderfolgenden Stufen der Offenbarung dieser Gnade der Errettung zu entwickeln, dieser völligen Befreiung von den elenden Folgen der Sünde. Diese Stufen sind
die Prophezeiungen,
das Zeugnis des vom Himmel gesandten Heiligen Geistes und
die Offenbarung Jesu Christi selbst, wenn die schon zuvor verkündigte Befreiung ganz vollendet sein wird.
Die Propheten hatten die Gnade Gottes für die Gläubigen heute angekündigt. Sie hatten von einer Gnade gesprochen, die schon jetzt der Seele auch den Genuss der Errettung, die sie gebracht hat, schenkt. Auch hatten sie ihre eigenen Prophezeiungen, die sie durch Eingebung von Gott empfangen hatten, zu verstehen versucht. Sie wollten gern erkennen, auf welche Zeit der Geist hindeutete, „als er von den Leiden, die auf Christus kommen sollten, und von den Herrlichkeiten danach zuvor zeugte“. Denn der Geist sprach durch die Propheten von beiden Dingen – den Leiden und der Herrlichkeit. Er zeigte deshalb an, dass es um mehr gehen musste als eine zeitliche Befreiung in Israel, denn der Messias sollte leiden. Und die Propheten entdeckten, dass der Geist Christi nicht für sie selbst noch für ihre Zeit, sondern für die Christen diese Wahrheiten bezüglich des Messias ankündigte.
Eins müssen wir allerdings festhalten: Die Christen haben jene Herrlichkeiten nicht empfangen, die den Propheten offenbart worden waren. Das, was die Christen bekommen haben, das ist die Errettung der Seele. Diese bekommen sie durch die Offenbarung eines Christus, der sich nach seinen Leiden in den Himmel gesetzt hat und von dort in Herrlichkeit wiederkommen wird. Nach dem Tod des Herrn Jesus wurde der Heilige Geist vom Himmel gesandt. Dieser Heilige Geist hat uns diese Dinge mit großer göttlicher Klarheit bezeugt, aber Er hat uns nicht die Herrlichkeit selbst geschenkt, in der Christus erscheinen wird; Er hat sie nur angekündigt. Die Christen sollen deshalb die Lenden ihrer Gesinnung umgürten, nüchtern sein und bis ans Ende auf die Gnade hoffen, die ihnen wirklich einmal gebracht werden wird, wenn Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit wiederkommt.
Noch einmal die drei aufeinanderfolgenden Schritte in den Wegen Gottes mit etwas anderen Worten:
Die Ereignisse, die sich auf Christus beziehen und über die jüdischen Segnungen weit hinausgehen, werden vorher verkündigt.
Die Dinge werden durch den Heiligen Geist bezeugt.
Die Verheißungen werden bei der Offenbarung Jesu erfüllt.
Was der Apostel vorstellt, ist also eine Teilnahme an der Herrlichkeit Jesu („die Gnade, die euch gebracht wird“), wenn Er offenbart werden wird. Das ist genau die Errettung, von der die Propheten geredet hatten und die in den letzten Tagen offenbart werden soll. In der Zwischenzeit aber hatte Gott
die gläubigen Juden wiedergezeugt zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten und hatte
durch die Leiden Jesu ihnen zu verstehen gegeben, dass sie sogar jetzt schon, während sie auf die Offenbarung der Herrlichkeit warteten und diese Herrlichkeit in der Person Jesu wirklich fanden, sich einer Errettung der Seele erfreuten, neben der die Befreiungen Israels verblassten und in Vergessenheit gerieten.
Es war tatsächlich wesensmäßig dieselbe (große) Errettung (die von 1Pet 1,6), die „bereit ist“, in ihrer ganzen Fülle offenbart zu werden; aber für den Augenblick besaßen sie die Errettung nur hinsichtlich der Seele (als einen bestimmten Teil davon). Doch da diese Seelenerrettung von der Offenbarung der irdischen Herrlichkeit getrennt war, hatte sie umso mehr einen geistlichen Charakter. Deshalb sollten die Gläubigen sich auch diesem geistlichen Charakter gemäß verhalten: ihre Lenden umgürten, auf die Offenbarung Jesu warten und mit Danksagung anerkennen, dass sie das Ende ihres Glaubens (das ist diese Seelenerrettung) besaßen. Sie standen dadurch nämlich in Verbindung mit Gott.