Behandelter Abschnitt 1Pet 1,14-17
1Pet 1,14-17: … als Kinder des Gehorsams bildet euch nicht nach den vorigen Begierden in eurer Unwissenheit, sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr heilig in allem Wandel! Denn es steht geschrieben: „Seid heilig, denn ich bin heilig.“
Wie schon gesagt, Gott hatte, als Er diese Dinge durch den Dienst der Propheten ankündigte, die Christen im Auge und nicht die Propheten selbst. Diese Gnade (der vollen Errettung in Herrlichkeit), von der die Propheten zuvor geredet hatten, sollte den Gläubigen zur bestimmten Zeit (die jetzt noch zukünftig ist) geschenkt werden. In der Zwischenzeit gibt der vom Himmel gesandte Heilige Geist – nicht sichtbar, sondern für den Glauben und für die Seele – Zeugnis davon. Sie wird „bei der Offenbarung Jesu Christi“ gebracht werden. Die Auferstehung Jesu Christi hatte in diesem Zusammenhang drei Dinge bewirkt:
Sie war die Bürgschaft für die Erfüllung aller Verheißungen und
die Lebenskraft zum Genuss dessen, was Gott verheißen hatte, und
sie hatte dafür die Gläubigen zu einer lebendigen Hoffnung wiedergezeugt.
Doch das Recht, an der Erfüllung der Verheißung teilzunehmen, war auf eine andere Wahrheit gegründet – nämlich die der Heiligung. Die Ermahnungen des Apostels führen uns dahin. Die Gläubigen sollten ihren Weg gehen als gehorsame Kinder und nicht mehr nach den Begierden, die sie in den Tagen ihrer Unwissenheit geleitet hatten. Berufen durch den, der heilig ist, sollten sie heilig sein in allem Wandel. Wenn sie ferner den als Vater anriefen, der ohne Ansehen der Person richtet nach dem Werk eines jeden, so sollten sie die Zeit ihrer Fremdlingschaft in Furcht wandeln (1Pet 1,14-17).
Beachten wir, dass es sich hier nicht um das Endgericht der Seele handelt. In diesem Sinn „richtet der Vater niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben“ (Joh 5,22). Hier ist die Rede von dem täglichen Gericht der Regierung Gottes in dieser Welt, und zwar ganz konkret, so wie Gott es in Bezug auf seine Kinder ausübt. Deswegen heißt es: „Wandelt die Zeit eurer Fremdlingschaft in Furcht.“ Das Gericht, um das es hier geht, findet seine Anwendung auf das christliche Leben. Die Furcht, von der gesprochen wird, ist übrigens nicht eine Ungewissheit bezüglich der Errettung und der Erlösung; sie gründet sich vielmehr auf die Gewissheit, dass man erlöst ist.