Behandelter Abschnitt Joh 6,41-47
Der Vater zieht zum Sohn
Verse 41-47. Die Juden murrten, weil der Herr sagte, Er sei aus dem Himmel herabgekommen. Sie sahen den Sohn, doch sie glaubten nicht an Ihn. Sie kannten Ihn nach dem Fleisch. Für sie war Er der Sohn Josephs. Der Herr betont daraufhin die Tatsache, dass niemand zu Ihm kommen kann, es sei denn, dass der Vater ihn ziehe. Er unterstreicht die Notwendigkeit der Gnade, um fähig zu sein, zu Ihm zu kommen. Dies bedeutet nicht, dass nicht jeder sozusagen frei ist, um zu kommen; denn jeder, der den Sohn sieht und an Ihn glaubt, hat ewiges Leben. Doch der Herr zeigt hier, dass die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist. Es zeigt sich die Verblendung der Sünde und des Fleisches, ja, der Hass gegen Gott, sobald Er sich selbst offenbart. Da ist keiner, der Verständnis hat, und keiner, der Gott sucht. Daher ist die Macht der Gnade nötig, um das Herz zu veranlassen, Christus aufzunehmen.
Wenn nun der Vater zu Jesus zieht, so geschieht es durch die im Herzen wirksame Gnade. Die Augen werden geöffnet. Man geht aus der Finsternis in das Licht und von der Macht Satans zu Gott. Man wird zu einer Errettung geführt, die durch Christus gesichert ist, der eine solche Seele am letzten Tag auferwecken wird. Durch die Gnade des Vaters wird der Herr Jesus einer Seele offenbart. Sie sieht den Sohn, empfangt ewiges Leben, sie wird nie mehr verloren gehen, sondern am letzten Tag auferweckt werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass jener, der vom Vater gezogen wird, nie mehr verloren gehen wird und dass er am letzten Tag, zusammen mit allen Erlösten, Teilhaber einer vollständig neuen Welt und eines vollständig neuen Zustands sein wird. So jemand ist von Gott belehrt, damit er den Sohn erkenne. Der Vater hat zu ihm gesprochen; er ist von Ihm unterwiesen worden; er kommt zu Christus und ist errettet. Es ist nicht so, dass jemand den Vater gesehen hätte, ausser Christus selbst. Er hat Ihn offenbart, und wer an Ihn glaubt, hat ewiges Leben. Eine ernste, aber kostbare Gewissheit! Das ewige Leben ist in der Person des Sohnes vom Himmel herabgekommen, und wer an Ihn glaubt, besitzt es nach der wirksamen Gnade des Vaters, der ihn, den Glaubenden, zu Christus zieht, aber auch nach der vollkommenen Errettung, die Christus vollbracht hat. Wenn es um das Leben geht, ergreift der Glaube Ihn, den Sohn Gottes, der seine Macht zu einem späteren Zeitpunkt entfalten wird, indem er den Erlösten aus den Toten auferweckt.
Christus wird uns hier, wie im fünften Kapitel, als lebendig machende Kraft vorgestellt. Er steht hier als die Person, an die es zu glauben gilt, vor uns, und dies in seiner Erniedrigung als Der, der vom Himmel herabgekommen und zum Tod gebracht worden ist. Es ist nicht der verheissene Messias. Es ist Christus, der vom Himmel herabgekommen ist, um jene zu erretten, die glauben. Seine Rückkehr in den Himmel wird am Ende des Kapitels als ein Zeugnis mit den Worten erwähnt: «Wenn ihr nun den Sohn des Menschen dahin auffahren seht, wo er zuvor war.»
Wie wir gesehen haben, machte die Volksmenge unter der verborgenen Führung Gottes eine Anspielung auf das Manna und forderte dann vom Herrn ein ähnliches Zeichen. Jesus hatte ihnen gesagt (eine zu Herzen gehende Antwort!): Ich bin das in die Welt gesandte Zeichen von Gottes Errettung und vom ewigen Leben; ich bin das Manna, das wahre Brot, das Gott, der Vater, der in Gnade wirkt, euch gibt: «Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird niemals dürsten.» Ich erinnere hier nochmals an all das, obwohl wir bereits über die darauf folgenden Verse gesprochen haben, um das, was über das Brot gesagt wird, in einen Zusammenhang zu stellen.