Behandelter Abschnitt Joh 5,14-18
Das Wirken des Vaters und des Sohnes
Verse 14-18. Doch wenn Gott nicht ruhen konnte, so konnte Er in Gnade wirken. Dies ist die unendlich schöne Antwort, die der Herr auf die Anklage der Juden gab. Und sie ist schön, weil sie wahr ist. Diese Antwort war das Gericht über die ganze alte Schöpfung. Doch sie besagte, dass seit dem Sündenfall die Gnade Dessen, der nun vollständig offenbart war - der Vater in dem Kommen des Sohnes -, wirkte, um lebendig zu machen und zu segnen. Sie wirkte das Werk der neuen Schöpfung (in sittlicher Hinsicht). Wir finden überall hier diese Seite, nicht die äussere Sichtbarmachung durch das Ergebnis.
«Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke.» Nur in sich selbst, in seinem unendlichen Wesen, ruht Gott, sonst hat Er keine Ruhe. Welch unendlicher Segen! Welch unermessliche Gnade! Gott handelt, Er wirkt jetzt. Wenn Er von seinen Werken ruhen wird, werden wir mit Ihm ruhen, in der Erkenntnis des Vaters und des Sohnes. Gott wird in seiner Liebe ruhen; im Segen, der Ihn in der Herrlichkeit seines Sohnes umgibt; in der Erfüllung seiner Ratschlüsse; in der ewigen Glückseligkeit, wovon Er der Mittelpunkt und die Quelle ist.
Wir werden jetzt sehen, was das Werk ist, das der Vater und der Sohn tun. Denn von ihnen spricht Johannes. Er gebraucht immer diese Namen, wenn er vom Wirken der Gnade spricht. Anderseits sagt er klar, dass Gott so geliebt hat - und meint damit die Quelle und Grundlage von allem. Wo er so spricht, werden der Sohn des Menschen und der Sohn Gottes und Gott selbst als Quelle und Grundlage aller Segnungen eingefuhrt. Aber wenn es sich im Johannes-Evangelium um das Wirken der Gnade handelt, finden wir immer den Vater und den Sohn.
Die Juden verstanden die Stellung, die Jesus einnahm, sehr wohl und suchten Ihn zu töten. Der Herr weist diese Stellung nicht zurück, die der Apostel Johannes als die seine anerkennt (denn in Vers 18 ist es der Evangelist, der spricht). Aber Er stellt alles an seinen Platz. Alles, was der Vater tut, tut auch Er. Doch Er handelt nicht wie ein anderer, wie eine zweite und unabhängige Autorität. Er tut das, was der Vater tut, und nichts anderes. Er wirkt in Übereinstimmung mit dem Vater. Er wird durch dieselben Gedanken wie Er bewegt. Er tut alles, was der Vater tut.
Doch Er hatte Knechtsgestalt angenommen und verliess diese nicht, und während Er erklärte, dass Er eins mit dem Vater sei (denn bevor Abraham war, war Er der «Ich Bin»; Kap. 8,58), empfing Er alles aus der Hand des Vaters, sowohl in der Stellung, die Er in seinem Handeln in Gnade eingenommen hatte, als auch in den daraus resultierenden Früchten in Herrlichkeit. Dies ist besonders eindrücklich in diesem Evangelium, wo die göttliche Seite seiner Person deutlicher sichtbar ist als in den anderen Evangelien, ohne dass es ausdrücklich gesagt wird. Wenn Er davon spricht, dass Er auf der gleichen Ebene wie der Vater steht, finden wir jedesmal, dass Er sich trotzdem immer auf den Platz dessen stellt, der alles von Ihm empfangt.