Behandelter Abschnitt Joh 5,14-15
Danach findet Jesus ihn im Tempel, und er sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sündige nicht mehr, damit dir nichts Schlimmeres widerfahre! Der Mensch ging hin und verkündete den Juden, dass es Jesus sei, der ihn gesund gemacht habe (5,14.15).
Es war ein gnädiges, aber zugleich auch ein ernstes Wort. Jetzt zu leben, das Leben zu genießen, das jetzt ist, ist nicht die große Sache. Keine Heilung, auch wenn sie noch so sehr von der Macht und Güte Gottes zeugte, konnte das grundlegende Bedürfnis des Menschen befriedigen, denn die Sünde blieb bestehen. Eine Heilung war nur vorläufig. Der Mann, der geheilt wurde, obwohl es Jesus war, der ihn heilte, musste gewarnt werden: „Sündige nicht mehr, damit dir nichts Schlimmeres widerfahre!“ Es scheint, dass dieser Mann damals die Bosheit der Juden nicht richtig einschätzte. Wahrscheinlich verbargen sie ihre wahren Gefühle. So ist es oft mit Menschen gegenüber Jesus, besonders mit solchen, die einen guten Ruf haben. Sie glauben nicht an Ihn, auch lieben sie Ihn nicht. So war dem geheilte Mann in seiner Einfalt ihr Anliegen nicht bekannt, sondern er scheint eher angenommen zu haben, dass sie bestrebt waren, seinen wunderbaren Wohltäter kennenzulernen. Deshalb ging er hin und brachte ihnen die Nachricht, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. Ich denke, es gibt keinen Grund anzunehmen, dass er die Gefühle der Juden teilte oder Jesus an die verraten wollte, die Ihn hassten.
Aber jetzt wussten sie als Tatsache, was sie zweifellos von Anfang an vermutet hatten, dass der Kranke etwas mit Jesus zu tun hatte. Ich sage nicht, dass ihr Informant es nicht besser hätte wissen müssen, denn sie hatten gefragt: „Wer ist der Mensch, der zu dir sagte: Nimm dein Bett auf und geh umher?“ Er sagte ihnen nun, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. Sein Herz hing an der guten und mächtigen Tat, die geschehen war; das ihre an dem Wort, das ihr Halten des Sabbats betraf.