Einleitung
Hannas jahrelange Not macht dem Gebet und der Anbetung Platz. Sie besingt die Taten des Herrn, seine Errettung und schließlich den Messias. Zugleich ist dieses Gebet eine Prophezeiung.
Elkana und Eli weichen deutlich zurück.
Hanna betet nicht für Samuel, sondern sie schaut weiter. Das Ziel ist Christus. Samuel wird David salben. Ihr Gebet bezieht sich auf den gesalbten König. Damit ist der eigentliche Dienst Samuels erfüllt.
Es sind Worte in einer Zeit großen Verfalls.
Die Bücher Richter und 1. Samuel geben uns eine vollständige Parallele zur Kirchengeschichte in Offenbarung 2 und 3. Richter schließt mit Thyatira ab. Eli und seine Söhne stellen Sardes dar, das den Priesterdienst kannte, aber völlig versagt hat. Eli – obwohl er gläubig war – und seine Söhne bilden eine geistlich tote Priesterschaft vor. Samuel ist ein Bild von Philadelphia, wo der prophetische Dienst und das Gebet wiedergefunden werden. Saul ist der König nach dem Herzen des Volkes und stellt die Zeit Laodizeas vor (= Volksherrschaft, das Volk sucht sich seinen König aus), die dem Kommen des Herrn vorausgeht.
Samuel war ein Richter (1Sam 7,6.15-17), auch Eli hat Israel gerichtet. Eli und Samuel waren die letzten Richter.
Die Erweckung im 19. Jahrhundert fing mit einigen wenigen an, obwohl schließlich viele mit einbezogen waren.
Zum Verfall des Priesterdienstes vergleiche Maleachi 1,6.
Einteilung
Lobgesang der Hanna (V. 1–10)
Samuel beginnt seinen Dienst (V. 11)
Die Gottlosigkeit der Söhne Elis: Söhne Belials (V. 12–17)
Hanna und der Knabe Samuel (V. 18–21)
Elis milde Mahnungen an seine entarteten Söhne (V. 22–26)
Ankündigung des Untergangs Elis und seines Hauses (V. 27–36)
V1‒10 Lobgesang der Hanna
Rettung und Heiligkeit (V. 1.2)
Gott ist ein Gott des Wissens (V. 3)
Gottes gerechte Regierung: Gnade und Gericht gegenübergestellt (V. 4–8a)
Erfüllung aller Wege Gottes (V. 8b–10)
Vers 1
Und Hanna betete und sprach: Mein Herz frohlockt in dem Herrn, erhöht ist mein Horn in dem Herrn. Mein Mund ist weit aufgetan über meine Feinde, denn ich freue mich deiner Rettung: Nun weissagt Hanna – erfüllt vom Heiligen Geist. Das erinnert uns an die Weissagung Elisabeths und Marias in Lukas 1. Hanna war eine Beterin. Hier ist deutlich, wie eng Gebet und Weissagung miteinander verknüpft sind.
Mein Herz frohlockt in dem Herrn. Hanna beginnt mit sich. Es sind ihre Nöte und geistlichen Erfahrungen, an die Gott anknüpft. Sie beginnt mit „mein“ und endet mit den „Säulen der Erde“ (V. 8) und den „Enden der Erde“ (V. 10). Die Zeit großer Betrübnis wich der Zeit großer Freude (Frohlocken). Frohlocken ist eine sehr große Freude. Die Freude hat nun schon einige Jahre angehalten. Sie gibt ihren Sohn mit Freuden dem Herrn wieder. Hanna ist eine Frau des Glaubens.
In dem Herrn: Kann auch „über“ oder „durch“ heißen. Menge hat beide Male „durch“.
Erhöht ist mein Horn in dem {o. durch den} Herrn: Sie hat nicht nur Freude, sondern auch Kraft empfangen (2Kor 12,9). Sie spricht von ihrem Horn, von ihrem Mund, von ihren Feinden. Sie beginnt mit ihrem Horn und endet mit dem Horn des Gesalbten (V. 10). War sie nicht ohnmächtig gegenüber Peninna? Gott gab ihre geistliche Macht. Der Überrest wird sehr verfolgt von den abgefallenen Juden in der Endzeit. Gott wird aber Rettung geben.
Horn: Erstes Vorkommen in der Bibel. Bild der Kraft.
Denn ich freue mich deiner Rettung: Hanna erfreut sich an der Rettung des Herrn: deine Rettung. Er hatte sie gerettet, schließlich wird Gott das ganze Volk durch den gesalbten König retten. Die Rettung Gottes ist eine Befreiung aus der Macht des Feindes und somit von der Macht der Sünde.