Denn wir haben euch die Macht und Ankunft unseres Herrn Jesus Christus nicht kundgetan, indem wir ausgeklügelten Fabeln folgten, sondern als die da Augenzeugen seiner herrlichen Größe geworden sind: Nachdem Petrus bereits in Vers 11 über das Reich gesprochen hatte, kommt er nun noch einmal darauf zurück. Indem der Apostel zu ehemaligen Juden über das Reich spricht, geht er auf die jüdische Erwartung des Messias ein (vgl. Apg 1,6). Die zahlreichen Weissagungen über das Reich waren keine Bildersprache, sondern würden ihre völlige Erfüllung finden. Sie hatten den erniedrigten Messias kennen gelernt − und durch die Nachfolge teilten sie seine Erniedrigung und Schmach −, sie würden bald einen verherrlichten Messias kennenlernen und dessen Herrlichkeit teilen.
Macht [duvnamiς]; die Macht, die beim Kommen des Herrn zur Entfaltung kommt (Mt 24,30; Mk 9,1). Dietzfelbinger übersetzt: machtvolle Ankunft.
Ankunft [parousiva]: vgl. Mt 24,3.27; 1Kor 15,23; 1Thes 2,19; 3,13; 4,15; 5,23; 2Thes 2,1.8; Jak 5,7; 2Pet 1,16; 3,4. Das Kommen, mehr noch die dadurch erfolgte Gegenwart.
Augenzeugen: Apostel mussten den auferstandenen Herrn gesehen haben (Apg 1,21.22; 1Kor 15,5-8). Die drei Apostel Petrus, Jakobus und Johannes hatten den Herrn in Herrlichkeit gesehen (Mt 9,2-8). „Für den Juden, der gewohnt war, den Herrn in Herrlichkeit zu erwarten, war die Tatsache, dass ein Apostel den Herrn gesehen hatte, von unschätzbarem Wert“ (JND).
Herrliche Größe: vgl. Psalm 145,3.5.11-13; auch Psalm 96. Die Herrlichkeit des Reiches ist vor allem die „herrliche Größe“ der Person des Königs dieses Reiches. Die Herrlichkeit des Himmels ist die Herrlichkeit dieser Person, die dort sein wird.
Wir haben also in diesem Vers Macht, Ankunft und Herrlichkeit. Im nächsten Vers werden „Ehre und Herrlichkeit“ miteinander verbunden.
Ehre und Herrlichkeit [timhVn kaiV dovxan]: Die LXX hat in 2. Mose 28,2: „kaiV poihvseiV stolhVn aJgivan Aarwn tw` aJdelfw` sou eiJV timhVn kaiV dovxan.“ Der Herr hat sie von Gott empfangen als Antwort auf seine Erniedrigung. Seine Krönung als Mensch: König und Hoherpriester (Melchisedek; Hebräerbrief, vgl. Heb 2,7).
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