Da seine göttliche Kraft uns alles in Betreff des Lebens und der Gottseligkeit geschenkt hat durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch Herrlichkeit und Tugend: Vielleicht hätte Paulus von der Kraft der Auferstehung gesprochen, Petrus nennt sie göttliche Kraft und verbindet sie mit dem Leben als Christen. Diese Kraft erwies sich nicht nur in Zeichen und Wundern, wie sie Petrus verrichtet hat (Apg 5,15-16); sie hat uns auch alles für unser Leben (Leben und Gottseligkeit) geschenkt hat.
Alles: Alle Dinge, die das Leben als Christ betreffen. Es gibt keine Situation, wo diese Kraft unzureichend wäre. Dabei stehen und großartige Hilfsmittel zur Verfügung: (a) der Heilige Geist, (b) das Wort Gottes, (c) der Zugang zum Thron Gottes.
Leben und Gottseligkeit [eujsebeiva]: w. gute Verehrung Gottes, Gottesfurcht, Frömmigkeit, praktische Gerechtigkeit, Leben zur Ehre Gottes, gottgeweihtes Leben. Der praktische Aspekt des persönlichen Zeugnisses steht dabei im Vordergrund. Bei Gottseligkeit stellen wir unser ganzes Leben in den Dienst Gottes.
Gottseligkeit ist die Ausrichtung der Seele des Menschen zu Gott hin, die sich darin offenbart, dass er Ihn verehrt und Ihm dient (AR).
Es gibt einen deutlichen Gegensatz zwischen dem Leben und der Gottseligkeit – ersteres schließt die neue Geburt in sich oder die Mitteilung des Lebens und seine Entfaltung bis es in der Herrlichkeit seine wirkliche Sphäre erreicht: während Gottseligkeit sich auf den praktischen Wandel bezieht. Es gibt drei Paare von Ausdrücken in diesem Abschnitt, die große Ähnlichkeit miteinander haben, Der erste ist „Leben und Gottseligkeit“ und „dem Verderben entflohen“ usw. Es fällt auf, dass das erste jeweils mit der göttlichen Seite zu tun hat und das zweite mit dem praktischen Leben (SR).
Durch die Erkenntnis dessen: [diaV th``ς ejpignwvsewς]: Wie schön diese Gedanken darin zusammenlaufen, dass wir die göttliche Natur haben.
Herrlichkeit [dovxa]: Gute Handschriften haben „eigene Herrlichkeit“. Es ist Gott, der beruft (1Pet 5,10). „Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus“ (Phil 3,14). Gott beruft „zu seiner eigenen Herrlichkeit“ (Röm 5,2), aus seiner Herrlichkeit (Apg 7,2). Sonst kommt jeder Mensch zu kurz (Röm 3,23). Paulus führt uns gleichsam zur Herrlichkeit des Himmels, die er gesehen hat; Petrus lässt uns die Herrlichkeit am Ende unseres Weges sehen, die er auf der Erde gesehen hat (1,17), und Johannes zeigt uns, wie der Herr Jesus alle Herrlichkeit offenbart hat und wie wir sie in Verbindung mit dem ewigen Leben besitzen.
Tugend [aJrevth]: Tüchtigkeit, Trefflichkeit, Vorzüglichkeit, Herrlichkeit, Güte, Stärke. 1. Petrus 2,9: Fußnote: Vortrefflichkeiten (excellence), Phil 4,8: Tugend, hervorstechendes Kennzeichen. Menge hat erklärend: d. h. sittliche Tüchtigkeit und geistliche Kraft; V. 5.