Behandelter Abschnitt Heb 12,18-21
Denn ihr seid nicht gekommen zu dem Berg, der betastet werden konnte, und zu dem entzündeten Feuer, und dem Dunkel und der Finsternis und dem Sturm, 19 und dem Posaunenschall, und der Stimme der Worte, deren Hörer baten, dass das Wort nicht mehr an sie gerichtet würde, 20 (denn sie konnten nicht ertragen, was geboten wurde: „Und wenn ein Tier den Berg berührt, soll es gesteinigt werden“. 21 Und so furchtbar war die Erscheinung, dass Moses sagte: „Ich bin voll Furcht und Zittern“,): Der Apostel macht in diesen Versen eine Gegenüberstellung der Dinge, zu denen Israel, nicht aber der Christ gekommen ist. Am Berg Sinai verkündigte Gott dem Volk Israel den Bund, der die zehn Gebote zur Grundlage hatte (5Mo 4,10-13). Deswegen wurde die Gegenwart Gottes auf der Erde von den Zeichen seiner Majestät und einem heiligen, vernichtenden Gericht über jeden Ungehorsam und jede Sünde begleitet. Es waren Zeichen des Schreckens: das Feuer, das Dunkel, die Finsternis und der Sturm. Alles Sichtbare (V. 21) am Berg Sinai war gegen das Volk Gottes.
Ihr seid nicht gekommen: Wir Christen sind nicht zu dem Berg gekommen, der „betastet werden konnte“ (V. 18), noch zu Dingen, die man hören konnte wie den „Posaunenschall“ und die „Stimme der Worte“ (V. 19). Der natürliche Mensch kann die überwältigende Herrlichkeit der Gegenwart Gottes nicht ertragen. Mose fand diese Erscheinung schrecklich: „Ich bin voll Furcht und Zittern.“
Gegenüberstellung der Berge Sinai und Zion (vgl. Gal 4,24-28):
Berg Sinai (Vergangenheit) | Berg Zion (Zukunft) |
Berg des Gesetzes (Mose) | Berg der Gnade (Wohnung Gottes; Ps 78,68-70; 132,13-18) |
Betastbarer (V. 18) und sichtbarer Berg (V. 21) | Symbolischer Berg |
Begleiterscheinungen des Gerichts: Feuer, Dunkelheit, Finsternis, Sturm, Posaunenschall, nicht zu ertragende Worte | Weitreichende Segnungen |
Sinai bringt Furcht | Zion bringt Friede |
Zusammenfassung
Gott hat sich im Christentum als der dreieine Gott offenbart. Gott ist unser Vater. Sich unter das Gesetz zu stellen, bedeutet, die Offenbarung Gottes in Gnade zu verwerfen. Das bedeutet auch, an der Gnade Mangel zu leiden (vgl. Gal 5,1-10). Der Apostel entrollt den Segen der zukünftigen Welt, um die Gläubigen über alle Prüfungen, Leiden und Übungen der gegenwärtigen Zeit emporzuheben.
Die Errettung und die zukünftige Welt sind außerhalb des Bereiches unserer Sinneswahrnehmung. Der Glaube sieht die großen Wirklichkeiten bereits jetzt schon (vgl. 2,5: der „zukünftigen Erdkreis“ = das umfassende Erbe Christi im Friedensreich). Bereich der Herrschaft Christi als Mensch sowohl im Himmel als auf der Erde.