Die alten Frauen ebenso in ihrem Betragen, wie es dem heiligen Stand {o. dem Heiligtum} geziemt, nicht verleumderisch, nicht Sklavinnen von vielem Wein, Lehrerinnen des Guten: Alte Frauen sind anderen Gefahren ausgesetzt. Ihr Verhalten soll dem Heiligen (oder: Heiligtum) oder dem priesterlichen Stand entsprechen (vgl. die Prophetin Anna in Lukas 2,36-37). Ihr Verhalten soll der Gegenwart Gottes entsprechen. Sie haben nicht mehr so viel Verantwortung im praktischen Leben, nicht mehr viele Pflichten. Frauen sind alt, wenn sie Großmütter sind, früher galt das ab 40–45 Jahren, heute mit mindestens 50 Jahren.
Nicht verleumderisch [diavboloς]: Manchmal sprechen alte Frauen mehr zueinander als zum Herrn. Üble Nachrede zerstört die geschwisterlichen Beziehungen. Daher hat Satan einen seiner Namen: Teufel, der Verleumder oder Beschuldiger (diavballoς).
Sklavinnen von vielem Wein: Wein ist anregend für die Gesundheit. Doch darin liegt dann auch wieder eine Gefahr, wenn man zu viel zu sich nimmt. Die Schrift verbietet nicht den Genuss von Wein, wohl aber den Missbrauch.1
Lehrerinnen des Guten: Nun folgt die positive Seite. Eine schöne Stelle für Schwestern, die gerne lehren möchten. In 1. Timotheus 2 geht es um das öffentliche Lehren, um die Auslegung an sich; hier um häusliches Lehren. Bei ihnen geht es mehr um die praktischen Auswirkungen der Lehre. Es ist auch das Lehren durch Vorbild oder das Anleiten. Sie belehren insbesondere junge Frauen.
1 Siehe dazu Hans-Joachim Druse, http://biblische-lehre-wm.de/wp-content/uploads/2015/06/Wein-in-der-Bibel.pdf.↩︎