Und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat – Jesus, der uns errettet {o. befreit} von dem kommenden Zorn: Neben dem Dienst für Gott tritt hier als zweites die Erwartung des Kommens des Sohnes Gottes in den Vordergrund. Wer sich bekehrt, kehrt nicht nur um von einem Weg der Abkehr von Gott, sondern stellt sein Leben in den Dienst für Gott und erwartet beständig, dass sein Herr und Heiland Jesus Christus wiederkommt.
Hier leuchtet zum zweiten Mal die christliche Hoffnung hell auf: Jesus, der Sohn Gottes, kommt wieder, und zwar aus den Himmeln. Die Augen eines Gläubigen sind gewissermaßen beständig zum Himmel gerichtet und erwarten mit Spannung das Ereignis seines Wiederkommens. Die freudige Erwartung des Sohnes Gottes ist eine beständige Quelle der Kraft und der Motivation zu einem hingebungsvollen Dienst für Gott. Diese Erwartung drückt einen himmlischen Stempel auf das Leben eines Christen.
Hingabe im Dienst für Gott ist nicht unbedingt das Ergebnis einer langen Erfahrung oder besonderer Gnadengaben, sondern ergibt sich vielmehr dann, wenn wir innerlich davon durchdrungen sind, dass wir mit einem auferstandenen und verherrlichten Christus verbunden sind, der bald kommt. Dienst ohne Erwartung ist ein irdisches Christentum. Die Erwartung drückt den himmlischen Stempel auf unser Leben. Wie viel Grund haben wir, täglich mit dem Kommen Christi zu rechnen (Off 2 und 3)!
Dienen und Erwartung: gehören zusammen. Mit Dienen fortfahren. Auch wenn der Herr bald kommt. Nicht denken, es lohnt sich nicht mehr. Wo eines verschwindet, geht es schief.
Seinen Sohn: den Gegenstand der Liebe und des Wohlgefallens des Vaters, aber auch unserer Liebe.
Aus den Himmeln: dort, wo der Herr jetzt zur Rechten Gottes sitzt.
Auferweckt: Gott hat eine unbeschreibliche Freude an
seinem Sohn. Diese hat Er mehrmals vom Himmel her ausgedrückt (
Der uns errettet: [toVn rJuovmenon h`maς] wörtlich: der Errettende uns. Obwohl Gläubige bei der Bekehrung Vergebung ihrer Sünden empfangen und dadurch vor dem ewigen Gericht errettet sind, leben sie dennoch in einer sündigen Welt voller Gefahren und haben noch (neben dem neuen Leben) die Sünde in sich. Sie bedürfen vielfacher Errettungen aus und auch in Gefahren in dieser Welt. An dieser Stelle geht es um eine Errettung, die noch zukünftig ist. Errettung wovon?
Vor dem kommenden Zorn: Die schweren Gerichte Gottes, die über die Erde kommen (Röm 1,18). Offenbarung 6-19: die Zeit des Zornes. Dieser Zorn wird sich in Zukunft entladen. Zurzeit übt Gott noch Gnade und Langmut. Doch die Zeit der Gnade wird mit dem Kommen des Sohnes Gottes ein Ende finden. Dann beginnt die Zeit schwerster Gerichte, die die Ungläubigen treffen werden. Gottes Zorn wird sich vom Himmel her offenbaren (Röm 1,18). Die Zeit des Zorns wird in Offenbarung 6-19 beschrieben. Dort wird sie der große Tag des Zorns des Lammes genannt (Off 6,16.17). An anderer Stelle heißt sie „große Drangsal“ (Mt 24,21) oder die „Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird“ (Off 3,10).
Vor dieser Ausführung des Zorns Gottes wird der Herr Jesus als Retter (Heiland) für die seinen erscheinen (Phil 3,20), um sie zu sich zu nehmen.
Von [ejk]: Dieselbe Präposition wie in Offenbarung 3,10 und Johannes 17,15.
Anhang zu Kapitel 1 (Götzendienst)
Götzenbilder sind an sich nichts, doch sie sind sehr gefährlich wegen der dahinterstehenden Dämonen. Dadurch entstehen okkulte Bindungen. Man bringt Götzenbildern etwas dar, um von ihnen Glück, Segen und Bewahrung zu erfahren – man vertraut also darauf
Oft geschah Götzendienst zur Erlangung von Fruchtbarkeit (Leibesfrucht – Korn, Most, Öl). Man betete daher um Regen. Daher oft verbunden mit Tempelprostitution (Baal = Fruchtbarkeitsgott, Astarot oder Astarte = Fruchtbarkeitsgöttin)
Götzendienst: sexuelle Sünden, Bindungen (Kol 3,5; vgl. 1Thes 4,3-8)
Materialismus – Man kann nicht Gott dienen und dem Mammon (Mt 6). Mammon ist Geld, Besitz usw.
Eigenwille ist wie Götzendienst und Abgötterei (1Sam 15,23)
Kinder hütet euch vor den Götzen (1Joh 5,21) – alles, worauf wir vertrauen außer auf Gott
vgl. 5. Mose 11