Evodia ermahne ich, und Syntyche ermahne ich, gleich gesinnt zu sein {o. dasselbe zu denken} im Herrn: Evodia heißt „Wohlgeruch“. Syntyche „Zusammentreffen, Zusammenfügung“. Beide Namen sprechen für sich selbst. Sie machten zurzeit ihrem Namen keine Ehre. Paulus ermahnt jede einzelne der beiden Schwestern für sich.
Hier geht es um die Sorge, die den Apostel beschäftigte, dass Uneinigkeit in der Versammlung vorhanden war, die um sich fressen konnte. Äußerlich schien noch alles gut zu sein, doch die Herzen schlugen nicht mehr in der Weise zusammen, wie das früher war.
Gleich gesinnt [fronevw]: Das Denken und Trachten, die Denkweise, der Lebensstil und die Zielrichtung (Motivation). In 1. Korinther 10,15 spricht Paulus zu „Verständigen“ [frovnismoς], und nennt Ungläubige in 1. Korinther 15 „Toren“ [afrwn]. In Römer 12,3 ermahnt er die Gläubigen, nicht höher von sich zu denken (uJperfronevw) als es sich gebührt. Es geht natürlich um die Dinge des Herrn und nicht um alle möglichen persönlichen, häuslichen Angelegenheiten.
Was war der Grund, dass diese Schwestern nicht mehr gleich gesinnt waren? Glaubte die eine, bedeutender zu sein als die andere? Es gibt nur ein Heilmittel gegen alle Differenzen und Streitigkeiten unter Gläubigen: die demütige Gesinnung des Herrn Jesus (2,5). Bei Uneinigkeit konnten sie nicht die Angriffe des Feindes gemeinsam abwehren.
Im Herrn [ejn kurivw]: Wenn beide sich ihres Einsseins mit dem Herrn bewusst wären und sich gänzlich der Herrschaft des Herrn Jesus unterstellten, würden sie auch wieder zu derselben Gesinnung finden.